Sohn soll wieder bei der Mutter leben aber Vater verweigert dies

  • folgende Situation chronologisch geordnet ...


    - Sohn 2010 in Ehe geboren
    - räumliche Trennung nach 1 1/2 Jahren Ehe Ende 2011
    - Auszug des Vaters im Februar 2012 (nahm alle gemeinsamen Möbel und Geräte mit außer Kinderbett, Kleiderschrank und Ehebett)
    - Vater ließ gemeinsamen Sohn in meinem Haushalt nur Umgang wurde eingefordert per Anwalt
    - Umgang wurde anfangs alle 2 Wochen gewährleistet (Ex-Mann überredete mich mit Sohn in seine Nähe zu ziehen mit Aufsicht auf Rettung der Ehe)
    - Umzug mit Sohn in Nähe des Vaters Mai 2012
    - Trennung blieb dann weiterhin bestehen und Scheidung wurde eingereicht
    - Lebensmittelpunkt blieb bei Mutter und Vater konnte jetzt jede Woche Umgang mit Sohn wahrnehmen auch Urlaub ohne Probleme
    - Mai 2015 verlor Mutter Job durch unrechtmäßige Kündigung (klagte) und im August 2015 Wohnung da keine Zahlungen erfolgten
    - Mutter bat Vater Kind in Obhut zu nehmen bis sie die Lebenssituation wieder geregelt hat (Vater erklärte sofort zu Beginn das er das Kind niemals wieder heraus geben wird)
    - Mutter unterschrieb Anmeldung Hauptwohnsitz beim Vater für die Anmeldung des Kindergeldes für den Vater
    - Umgang der Mutter bisher ebenfalls wöchentlich und flexibel gehandhabt
    - Mutter wohnt nun ca 550 km entfernt (Wohnung und Job dort gefunden) und Umgang kann nun nur noch alle 2 Wochen ausgeführt werden da finanziell nicht machbar
    - Mutter möchte nun Sohn wieder zu sich holen (Sohn äußert dies auch sehr oft selbst ist 5 Jahre alt)
    - Sohn hatte und hat immer ein sehr enges Verhältnis und Bindung zur Mutter da er die ersten 4 1/2 Jahre bei der Mutter aufgewachsen ist
    - Vater verbietet und entscheidet stets eigenständig wann, wie, wo und warum der gemeinsame Sohn verbleibt und was passiert (z.B. Urlaub ins EU Ausland wird nicht erlaubt nur innerhalb Deutschlands), Ausflüge zu Verwandten werden ohne Absprache mit mir einfach entschieden und zu gestimmt etc
    - Vater kümmert sich aber nicht richtig um den Sohn (keine gute Ernährung da er nicht kochen kann und es auch nicht lernen will, Wohnung wird extrem vernachlässigt indem die Wäsche überall in der Wohnung verstreut liegt und die Küche voller verschimmeltes Geschirr und Abfallresten besteht) Beweisfotos liegen vor und auch Zeugen, weiterhin ist Vater depressiv und nimmt Antidepressiva ein und leidet daher an starker Müdigkeit und Antriebslosigkeit welches sich in der Betreuung auswirkt (kaum bis keine Unternehmungen, keine geistige Förderung etc denn die übernimmt die Mutter wenn sie Ihr Umgangsrecht wahrnimmt sowie die Reinigung der Wohnung und Versorgung des Sohnes durch kochen und Wäsche waschen etc


    Wie sieht jetzt die Situation aus? Kann der Sohn wieder zur Mutter ziehen? Oder kann der Vater den Sohn einbehalten? Das wäre ja ein sehr einseitiges Sorgerecht und Umgangsrecht


    LG und Danke

  • Hallo,
    über den Aufenthalt des Kindes entscheiden beide Elternteile gemeinsam, wenn ein gemeinsames Sorgerecht besteht. Wenn du meinst, dass es für das Kind besser wäre, wieder zur Mutter zu ziehen, der Vater aber nicht will, so muss eine Entscheidung des Familiengerichts herbeigeführt werden. Und zwar hat derjenige Zugzwang, der eine Veränderung der gegenwärtigen Verhältnisse erreichen will. Das wäre in der vorliegenden Situation wohl die Mutter. Sie müsste also einen entsprechenden Antrag beim Gericht stellen bzw. über einen Rechtsanwalt stellen lassen.
    Viele Grüße

  • Hi,


    ich sehe im Augenblick keinen Grund, dem Kind schon wieder einen Wechsel zuzumuten. Zum einen hat die Mutter das Kind ja selbst dem Vater "überlassen." Da waren die Kochkünste des Vaters gut genug. Auch die unaufgeräumte Wohnung, die Antidepressiva. Zum anderen sehe ich keine gravierenden Fehler. Wenn wir jedem, der nicht kochen kann, die Kinder wegnehmen würden, dann hätten wir doch bei der Hälfte aller Kinder Fremdbetreuung.


    Etwas ganz anderes ist, wie jetzt der Umgang mit der Mutter zu gestalten ist. Das geht so nicht, wie es jetzt läuft. Da sollte die Mutter zunächst externe Hilfe vom Jugendamt oder einer anderen Beratungsstelle in Anspruch nehmen. Es muss eine für alle Betroffenen tragfähige Regelung gefunden werden, die auch den Urlaub umfasst. Notfalls mit gerichtlicher Hilfe. Darauf würde ich mich für die Zukunft stützen.


    Noch ein Hinweis: Kinder in dem Alter wollen artig sein. Das Kind wird dem Vater hinsichtlich seiner Wünsche etwas anderes erzählen als der Mutter. Die Eltern sollten es vermeiden, die Kinder insoweit in eine Zwickmühle zu bringen.


    Herzlichst


    TK

  • Lieber timekeeper,


    Die Mutter hatte keine andere Wahl als das Kind dem Vater zu "überlassen" da das Kind ebenfalls von Obdachlosigkeit bedroht war. Da der Vater nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hat sollte hier auch klar sein. Die Kochkünste des Vaters waren und sind nach wie vor nicht gut genug und sind bis heute ein gravierender Streitfaktor, denn die Mutter hat von Anfang an Hilfe angeboten ihm das Kochen beizubringen und immer wieder darauf gedrängt, das er sich in der Ernährung des Kindes mehr Mühe gibt. Auch die unaufgeräumte Wohnung war und ist weiterhin ein Streitfaktor, da das Kind diese Zustände nicht kannte und auch so nicht aufwachsen soll, denn man hat ja auch eine Vorbildfunktion auch da wurde und wird bis dato immer wieder darauf hingewiesen, diese Zustände zu beseitigen und sich Mühe zu geben. Ein Kind zu erziehen heißt nicht, ihm lediglich Essen und Obdach zu geben, sondern ihm auch Werte zu vermitteln und die Verantwortung für ein altersgerechtes gesundes Wachstum zu ermöglichen nach besten Wissen und Gewissen. Ansonsten braucht man sich nicht zu wundern, wenn man solche Strolche später hat, die nicht wissen wie arbeiten geht, oder Sauberkeit etc...


    Auch die Depression des Vaters war und ist weiterhin ein großes Problem, da dieser durch die Erkrankung und Medikamente antriebslos ist und unter extremer Müdigkeit leidet. Nicht selten schläft der Vater am Nachmittag seinen Mittagsschlaf (immer so 1-2 Stunden), während das Kind in dieser Zeit unbeaufsichtigt vor dem Fernseher oder Laptop hängt! Verantwortung sieht da eigentlich anders aus.


    Der Umgang ist in der Tat sehr schwierig und das Kind wird langsam vom Vater gegenüber der Mutter negativ beeinflusst, indem gesagt wird, das er nie wieder zur Mama darf sondern nur noch Besuche stattfinden dürfen obwohl das Kind stets aus Eigenantrieb betont, das es wieder zur Mutter will! Hier findet ein sehr einseitiges Sorgerecht und Umgangsrechtbestimmung statt, die keinesfalls gut für das Kind sein kann.


    Auch die Versuche der Mutter mit dem Vater rational über die Situation und die Zukunft des Kindes zu reden, werden sofort geblockt mit der Aussage "Das Kind bleibt für immer bei mir, das bekommst du nie wieder, das steht fest und bleibt so!" Wusste ja garnicht, das ein Elternteil Richter ist?! Auch andere Beratungsmöglichkeiten werden seitens des Vaters abgelehnt um eine Einigung herbeizuführen. Das das Kind jetzt anfängt zu leiden, braucht man ja hier nicht zu erwähnen! Zumal das Kind ja die ersten 4 1/2 Jahre bei der Mutter aufgewachsen ist. Die sozialen Kontakte des Kindes finden beim Vater nur innerhalb des Kindergartens statt. Außerhalb gibt es keine festen Spielkameraden, da der Vater aufgrund seiner sozialen Kompetenz ungerne Kontakte knüpft und sich nur auf seinen Arbeitskreis beschränkt.


    Also stellt sich doch hier die Frage, wo das Kind die besten Voraussetzungen hat, um am besten aufzuwachsen und gefordert und gefördert zu werden?! Und wenn der Vater sich entscheidet umzuziehen, aus welchen Gründen auch immer, so würde das Kind ja auch seiner jetzigen gewohnten Umgebung herausgerissen werden und das kann kein Argument sein, was gegen den Umzug zurück zur Mutter spricht!

  • Hi,


    auch diese Antwort wird dir nicht gefallen. Weder Kochen noch eine aufgeräumte Wohnung sind auch nur ansatzweise Kriterien für eine Sorgerechtsentscheidung. Und du hast in die Alltagsentscheidungen des Vaters nicht reinzureden und dich auch nicht aufzudrängen. Es gibt genug Kochkurse, es gibt Kochzeitschriften und Fernsehsendungen, im www Rezepte des Tages. Wenn der Vater wollte, dann könnte er kochen. Und selbst wenn er kochen könnte, dann würde er nicht kochen, weil er keine Lust hat.


    Aber etwas anderes würde hochkommen. Im Mai arbeitslos geworden, und schon drei Monate später obdachlos? Entschuldigung, da stimmt was vorne und hinten nicht. Da wäre die ALG Behörde sofort mit der Mieten eingesprungen. Da fehlen hier ein paar Infos. Und, wenn ich der Vater wäre, ich würde diese Unfähigkeit von dir, im Interesse des Kindes gewisse Sachen zu verhindern, brutal ausschlachten.


    Du solltest dich darauf konzentrieren, vernünftige Umgangsregelungen zu finden. Angesichts der Entfernung ist wahrscheinlich länger und seltener sinnvoll. Und natürlich kannst du mit dem Kind auch nach Italien in den Urlaub fahren. Warum nicht? Ist ja nicht der Gaza-Streifen. Und wenn das Kind in die Schule geht, wir haben ca. 14 Wochen Schulferien im Jahr. Da lässt sich doch viel mit anfangen.


    Such schleunigst eine Beratungsstelle auf, setze den geordneten Umgang notfalls gerichtlich durch. Und noch was. Dein Mann ist sicherlich kein Richter, aber benimmst du dich nicht genau so?


    Herzlichst


    TK