Ehevertrag sittenwidrig?

  • Hallo liebes Forum,


    vor 30 Jahren habe ich mit meiner Frau vor einem Notar einen Ehevertrag abgeschlossen. Wir haben damals Gütertrennung vereinbart (kein Verzicht auf Unterhalt). In den 30 J. würde alles auf ihren Namen angeschafft, nun leben wir in Trennung. Wir haben die ganze Zeit zusammen im eigenen Betrieb gearbeitet. Es geht hier um erhebliche Werte.

    Besteht die Möglichkeit, dass dieser damals abgeschlossene Vertrag sittenwidrig ist?


    Vielen Dank

  • Hi,


    ich weiss nicht, warum ihr seinerzeit dieses Modell gewählt habt. Liegt zwar eigentlich auf der Hand, trotzdem will ich mich hier nicht zu tief in Vermutungen stürzen. Man hätte das Modell ja jederzeit abändern können, man hätte dir als Geschäftsführer ein bombiges Gehalt zusprechen können, um nur mal zwei Optionen aufzuzeigen. Dass funktionierende Firmen in der Regel nicht von einer Person aufgebaut werden, sondern dass da etliche die "Griffel" drinne haben, das ist doch ein normaler Vorgang.


    Herzlichst


    TK

  • Hi,


    nochmals ich. Damit kein Zweifel aufkommt, auch ich finde so Lösungen äußerst unbefriedigend. Nur, ich sehe einfach keinen Weg über die Sittenwidrigkeit da raus zu kommen. Das ist eher eine Frage der Verhandlung im Rahmen des Scheidungsverfahrens zwischen den Anwälten. DA kann man doch auch ein Paket schnüren.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo knodeldo,


    ich bin kein Jurist, sehe aber abgeschlossene Verträge als verbindlich an.

    Der Notar hatte dich bestimmt über die Folgen aufgeklärt.

    Es gab, wie timekeeper es ja schon schrieb, damals Gründe für diese Entscheidung.

    Ohne diesen Vertrag müsste möglicherweise die Firma zerschlagen werden, willst du das?

    Wenn es um so große Summen geht, solltet ihr lieber eine gütliche Lösung finden und nicht

    dem Bach die Quelle zuschütten.


    LG frase

  • Hi frase,


    diese Konstellation wird üblicherweise gewählt, um die Haftung zu beschränken. Geht eine Firmengründung schief, dann hat zumindest ein Partner eine gute Schufa-Auskunft, kann weiter machen. Und haftet auch nicht "bis auf die Unterhose." Das ist ein absolut legales Modell, welches natürlich auch Schattenseiten hat, wie man hier in dem Fall sieht. Man kann sich eben nicht immer die Rosinen rauspicken. Und man muss Modelle auch von Zeit zu Zeit überprüfen.


    Herzlichst


    TK