Betrug und Erpressung durch den Pflegedienst

  • Hi,


    der MDK ist in diesem Bereich wohl bundesdeckend mit Vorsicht zu genießen. Klar, ich bekomme nur mit Fällen zu tun, bei denen was schief läuft, aber diese Gutachten sind mit Vorsicht zu genießen. Ein Fall aus Norddeutschland: Betroffene wohnte in einer Traumwohnung im 3. Stock, MDK stellte fest, dass kein Pflegegrad zu bewilligen sei, weil man mit Aufzug das alles auch so bewältigen könne. Nur, es gab keinen Aufzug.


    Im Fall meines LG, da stellte Frau MDK fest, dass wir beide uns in der doch sehr geräumigen Wohnung bequem auf die Pflege einrichten könnten, ja, er müsse sich nur am Riemen reißen und dann mit Krücken ab zu den Öffis, um ins Krankenhaus zur Chemo zu kommen. Und ich sei hysterisch, das bekäme man doch wirklich alleine gebacken. Außerdem sprach sie uns auch immer als Papa und Mama an, irgendwann hab ich Frau MDK rausgeschmissen. Aus lauter Bockigkeit ist dann der Betroffene auch noch gestorben, da hat er es doch wirklich übertrieben, oder? Immerhin, ich hab im Nachhinein von der Pflegekasse mit Entschuldigungsschreiben doch noch einen Pflegegrad bewilligt bekommen, zwar nicht das, was uns zustand, aber immerhin.


    Warum schreibe ich das? Einfach um klar zu machen, wie es läuft. Die Pflegekasse übernimmt die Gutachten des MDK ungeprüft, Geht ja auch nicht anders. Aber, wenn man sich wehren will, dann muss man bei der Pflegekasse aktiv werden. Widerspruch einlegen, und den genau durch Dokumentation begründen. Punkt um Punkt. Es gibt im www genug Programme, in denen man das durchchecken kann. Und bitte Tagesprotokolle beifügen. DAs wäre mein Einstieg.


    Herzlichst


    TK

  • Update: die WG hat bei der letzten Überprüfung der Pflegestufe falsche Inormationen an den medizinischen Dienst weitergegeben, so dass zunächst auf die Stufe 4 erhöht wurde. Durch einen "Abrechnungstrick" hätte dies eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung für die Familie bedeutet. Außerdem ist mein Vater weit vom PS 4 entfernt. Ich habe bei der Pflegkasse erfolgreich Einspruch erhoben, so dass wieder auf PS 3 zurückgestuft wurde. Die Folge war eine Kündigung des Pflegevertrages mit fadenscheinigen Begründungen seitens der WG. Damit haben wir gerechnet. Nun wollen wir die WG verklagen, da nachweislich mehrfach gegen den Pflegevertrag verstoßen wurde.


    Lohnt neben Strafanzeigen (die Post wurde unerlaubt geöffnet, es wurden Leistungen nicht erbracht bzw. abgerechnet, die nicht erbracht wurden) eine Anzeige bei der Pflegekasse? Und wenn ja, hat jemand Erfahrungen diesbezüglich gemacht oder kann Tipps zur Vorgehensweise geben?