Unterhalt nach Scheidung / Krank

  • Hallo,

    mein noch Ehemann will sich von mir trennen, er sieht keine Zukunft für uns, will auch nicht in Paarberatung

    Wir sind über 23 Jahre verheiratet gewesen, haben keine Kinder, ich habe auf seinen Wünsch nie gearbeitet.

    Er verdient sehr gut über 10000 brutto. Jetzt will er, dass ich arbeiten gehe, obwohl ich mehrere Krankheiten habe.

    Leide sind auf "komische" weise meine Krankenunterlagen verschwunden. Da ich jedoch unter Behandlung stehe, kann ich wenigstens ein Teil davon wieder kriegen.

    Ich habe nie gedacht, dass es so weit kommt, dass ich die Unterlagen jetzt brauchen würde.


    Ich bin auf Grund von einer diesen Erkrankungen ständig Müde und schlafe mehrmals täglich ein.

    Ich kann mir nicht vorstellen arbeiten zu gehen, weil ich bestimmt nicht so lange aushalten kann, die Krankheit bestimmt mein Leben, weil ich nicht alles Essen kann und nicht alles tun kann.


    Ich weiß jetzt nicht, was ich machen kann, ich bin fast 50, habe akademische Ausbildung in einem Beruf, der nicht nachgefragt auf dem Markt ist, habe zwar in Deutschland studiert, jedoch mein deutsch nicht richtig gut ist und dazu bin ich krank (war auch mehrmals mit verschiedenen Erkrankungen in Krankenhaus).

    Wie soll ich vorgehen? Welche Unterlagen brauche ich?

    Danke für die Unterstützung

  • Hi,


    es ist schwer, auf so allgemeine Fragen substantiiert zu antworten. Ganz sicherlich hast du während der Zeit der Trennung einen Anspruch auf Trennungsunterhalt, nach der Scheidung auch einen (befristeten) Anspruch auf Unterhalt. Weiterhin hast du einen Anspruch auf Durchführung des Versorgungsausgleich, so dass du auch im Alter versorgt sein dürftest. Ob allerdings der nacheheliche Unterhalt ausreicht, dir ein Leben ohne Arbeit zu garantieren, das können wir hier nicht abschätzen. Selbst wenn dir in einem Scheidungsbeschluß unbegrenzt Unterhalt zugesprochen wird, so bedeutet das nicht, dass unbegrenzt bezahlt werden muss. Die Schlußentscheidung wird dann letztlich später getroffen.


    Bitte suche einen Anwalt auf und lass dich beraten.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo, wenn dein Mann ein so gutes Einkommen hat, gibt es sicher auch in der Ehezeit gewachsenes Vermögen.

    Daher ein Tipp, versuche von allen Konten und Depots einen aktuellen Stand zu bekommen.

    Hier geschehen oft wundersame Dinge in oder vor einem Scheidungsprozess. Diese Unterlagen sind wichtig für den Zugewinnausgleich.

    Bitte suche einen Anwalt auf und lass dich beraten.

    Das ist der wichtigste Hinweis!


    LG frase

  • Hi frase,


    die Gehaltsangabe der Fragestellerin ist doch arg allgemein. Ich habe erhebliche Zweifel dahingehend, Aber gehen wir mal von dem Betrag brutto aus, dann bleibt etwa die Hälfte netto hängen. Wir wissen nicht, ob da noch weitere Verpflichtungen aus früheren Beziehungen sind, und auch nicht, ob man nur einfach gut gelebt hat.


    Da müssen keine genialen Ersparnisse sein. Wirklich nicht.


    Deshalb ja der Rat, sofort einen Anwalt aufzusuchen.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo TK,


    dieser Satz hatte mich bewogen, den Hinweis zu posten.

    Leide sind auf "komische" weise meine Krankenunterlagen verschwunden.

    Wie auch immer, bei Steuerklasse 3 bleit deutlich mehr als die Hälfte hängen, auch PKV etc. sind ja unbekannt.

    Wer so ein Einkommen hat, möchte möglichst wenig an den Staat abführen. Will hier nicht weiter spekulieren.

    Lass mal 1000€ im Monat auf die hohe Kannte gehen, dann sind das über die Zeit schon mal ne gute viertel Mio.

    Ich würde alle Unterlagen sichern.


    Noch einen schönen Tag

    wünscht frase

  • Hi Nina,


    wenn Du schwer krank bist, wird es eine Akte beim Arzt geben und auch ein Gutachten.

    Wenn Du noch nie gearbeitet hast, keine Kinder hast, könntest Du ja auch klein anfangen und wirklich versuchen etwas beizutragen und zu arbeiten.

    Ansonsten, auf jedem Fall zum Anwalt gehen und Dich beraten lassen.

  • Frase, woher weisst du, dass der Mann seit Jahrzehnten immer den gleichen Betrag verdient hat? Abgesehen davon wissen wir nicht, was für Belastungen da sind, ob Kinder aus erster Ehe zu finanzieren sind u.s.w. Und - ich komme rein rechnerisch bei Steuerklasse 3 und null zusätzliche Belastungen durchaus auf einen Betrag von knapp 5000 €, der an Sozialabgaben und Steuern in Abzug zu bringen ist. Wobei ich von der gesetzlichen Krankenkasse ausgegangen bin, und eine Zusatzrentenversicherung mit etwa 200 € angesetzt habe.


    Hilflos, das Problem ist doch nicht nur eine Krankheit (wieviele Krankheiten führen zu einer totalen Erwerbsunfähigkeit?), sondern liegt einen Schritt davor. Sie kann es sich nicht vorstellen, zu arbeiten.


    Herzlichst


    TK

  • Frase, woher weisst du, dass der Mann seit Jahrzehnten immer den gleichen Betrag verdient hat?

    Hallo TK,


    natürlich kann ich das nicht wissen, habe aber wie du schon einige Jahrzehnte Lebenserfahrung.

    Was spricht gegen die Sicherung der Vermögensunterlagen?


    LG frase

  • Hi,


    Wahrscheinlichkeitsrechnung, das ist was anderes. Hab ich mal studiert. Aber kein Problem. Ich hoffe auch inständig, dass die Fragestellerin inzwischen beim Anwalt war, oder zumindest einen Termin vereinbart hat. Klar, sie wird für eine gewisse Zeit Unterhalt bekommen. Nur, bis zur Verrentung, da hab ich so meine Zweifel. Das ist doch hier das Problem.


    Herzlichst


    TK