Den Kindern eine Zukunft bieten

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin auf der Suche nach Rat auf dieses Forum gestoßen und erhoffe mir ein wenig Sicherheit was ich tun kann.


    Folgende Situation:

    Im Februar ist mein Bruder mit seiner Freundin, ihrer Tochter (7) und dem gemeinsamen Sohn (2) von Hamburg zu mir und meiner Mutter (Mainz) ins Haus gezogen, weil sie in ihrer Wohnung Schimmel hatten und der kleine ständig krank war. Kurz darauf kam noch die gemeinsame Tochter auf Die Welt. Die Große besuchte hier direkt die Schule und integrierte sich schnell in ihre neue Klasse. Der Kleine könnte ab Herbst in die Kita gehen. In Hamburg war der Kleine öfters im Krankenhaus weil er viel gestürzt ist oder gesundheitliche Probleme hatte, dies ist seit sie hier sind nicht mehr der Fall, kleine Unfälle wie sie nun mal bei jedem Kind passieren können (beim Rennen hinfallen, beim auf den Stuhl klettern runterfallen, etc), passieren in der Regel nur wenn weder meine Mutter noch ich zu Hause bzw in Reichweite sind. Das bedeutet nicht, dass wir wie Glucken sind, sondern wir ihn einfach im Auge haben, was seiner Mutter schwer fällt da sie ständig ihr Handy in der Hand hat.

    Nun möchte die Mutter in die Nähe ihrer besten Freundin ziehen (von Rheinland-Pfalz in die Nähe von Leipzig). Ihre Begründung: Ihre beste Freundin ist abgesehen von meinem Bruder ihre einzige Bezugsperson und die Mieten sind günstig. Mein Bruder möchte gerne hier in der Nähe bleiben, weil er uns als Unterstützung sieht. Beide gehen nicht arbeiten, mein Bruder allerdings aufgrund eines schweren Unfalls, dessen Nachwirkungen ihm den Alltag nicht leicht machen. Ihre Große ist selbst nach 3 Jahren Beziehung, in der sie regelmäßig bei uns zu Besuch waren immer noch verwundert, dass meine Mutter und ich arbeiten gehen, denn "man bekommt doch auch so Geld. Ich mach das später wie Mama und bleib den ganzen Tag zu Hause". Das er hier Freunde hat interessiert sie nicht, nur ihre beste Freundin zählt. Diese sagte vor 4 Wochen noch, sie würde mit ihren Kindern zu uns in die Nähe ziehen, ist davon aber abgewichen, da die Miete etwas teuerer ist als dort wo sie jetzt wohnt. Kurz zuvor ist sie auch "einfach" umgezogen ohne einen Gedanken an ihre beste Freundin zu verschwenden. Besagte Freundin sagt jetzt schon sie möchte nicht ewig dort wohnen, was meine Schwägerin in Spe nur mit "dann ziehen wir auch wieder um" abtut. Sie beschwert sich über ihre Mutter das sie ständig umzieht und ihr Bruder keine Chance darauf hat Freundschaften und sein Leben aufzubauen und möchte nun genau das selbe mit ihren Kindern machen. Jedenfalls ist die Gegend nicht gerade die Beste... viele AFDler, die schon Kinder in jungen Alter versuchen in ihre Politikrichtung zu ziehen, Plattenbauten, kaum Familien sondern vorrangig Rentner, wenige Jugendliche die schon mit 13 mit Bier an der Straße sitzen, hohe Arbeitslosenrate, nur Jobs in Altenpflege/Fabrik/Gebäudereinigung, die sie weder antreten möchte, noch mein Bruder gesundheitlich machen kann, eine große Mülldeponie mit Medikamentenresten und krebserregenden Stoffen, die ins Grundwasser fließen, eine große Chemiefabrik die nicht wirklich gesunde Dämpfe von sich gibt, ringsherum Bundesstraßen/Autobahnen/Gleise...

    Mein Bruder möchte nicht umziehen, will sie aber auch nicht verlieren und wird vermutlich über kurz oder lang gesehen ihren Willen befolgen.

    Ich kann und möchte meinen Neffen und meine Nichte nicht einfach in so ein Leben ziehen lassen, sie sollen eine Chance auf ein gutes Leben haben, sie sind schutzbedürftig und ihre Mutter ist nur ihr eigenes Wohl wichtig. Meine Mutter und ich kümmern uns täglich um die Kinder, sehr intensiv zu der Zeit als sie für die Geburt im Krankenhaus war und die 3 Wochen weil die Kleine zur Beobachtung noch dort bleiben musste. Ich bin mir unsicher, ob ich ein Beratungsgespräch beim Jugendamt ausmachen soll oder der Gang zu einem Anwalt das richtige wäre. Fest steht für mich nur, dass ich die 2 Kleinen notfalls auch zu mir nehmen würde. Was kann ich tun? Bin über jede Hilfe dankbar und mir bewusst, dass es auch Menschen gibt, die sagen werden ich soll sie einfach gehen lassen es wäre Sache der Eltern...

  • Hallo,


    Ich denke eine rosige Zukunft werden sie bei diesen Eltern nur schwer erreichen.


    Erziehung und Vorbild steht aber den Eltern zu.( du solltest dich nicht direkt darum kümmern).


    Ein Gespräch mit dem Jugendamt könnte die "Herausnahme" und eine Unterbringung


    in einer Pflegefamilie bedeuten.


    Lass dich vielleicht mal bei Caritas oder Diakonie beraten.


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
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  • edy , deswegen war ich mir mit Jugendamt nicht sicher. Aber wird nicht erst geprüft ob die Kinder bei Familienangehörigen besser aufgehoben wären anstatt sie direkt in eine Pflegefamilie zu geben? Aber Caritas ist eine Option die ich bisher noch nicht im Blick hatte. Vielen Dank dafür.


    frase seit 2017 vom Amt, aktuell erhält sie den Mindestsatz an Elterngeld.

  • Hallo Taki,


    Das Jugendamt muss einer Meldung nachgehen. Dann könnte es heißen." einmal JA


    immer JA ".


    Besser ist, denke ich eine "nicht amtliche Stelle".


    edy

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  • Hi


    es geht nicht darum, wo die Kinder es nach Einschätzung von Dritten am besten haben. Die Konsequenz davon wäre ja ein Wettlauf von Verwandten darum, wo den Kindern am meidsten von was auch immer geboten wird. Das geht gar nicht.


    Das Recht der Eltern zur "Aufzucht der Brut" ist grundgesetzlich garantiert. Der Staat darf nur dann eingreifen, wenn das Kindeswohl massiv gefährdet ist, und dann auch erst einmal nur mit Beistand. Erziehungshilfen. Ehe die Kinder aus einer Familie rausgenommen werden, da muss schon viel passieren, das Wohnen in einer "falschen" Gegend reicht da nicht aus.


    Und die AfD ist nicht verboten, vertritt unsere Rechte in den Parlamenten. Glaubst du wirklich, dass nur aus sozialen Brennpunkten heraus diese Partei gewählt wird?


    Haltet den Kindern die Tür offen, lasst sie die Wochenenden und Ferien bei euch verbringen. Das ist wichtig. Für eine Trennung von den Eltern sehe ich juristisch keine Basis.


    Herzlichst


    TK

  • Nur so ein Gedanke, wenn jemand vom Staat lebt dann ist ein Umzug nicht ohne triftigen Grund einfach realisierbar.


    Ohne Zustimmung keine Umzugskosten, ohne Aufhebungsbescheid des alten Amtes keine Neuantrag am neuen Wohnort.

    Bei Doppelbantragung, (geht z.Z. wegen Corona problemlos) handelt es sich um Sozialhilfebetrug und alles muss zurück gezahlt werden.


    VG frase

  • Hi,


    na ja, die Umzugskosten, die erstattet werden, die halten sich doch sowieso sehr in Grenzen. Sind letztlich die Transportkosten, also die Miete für den Umzugswagen und ein bissele Grünes drum herum. Das können auch ALG II Empfänger notfalls auch ohne Hilfe stemmen.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo TK,


    die Infos aus den Text hatte ich so interpretiert, das eigentlich die Freundin in die Nähe ziehen wollte.

    Wenn die auch vom Amt lebt, dann ist es wahrscheinlich, das es keine Zustimmung zum Umzug gab.

    Warum der Vater hier nicht mehr Einfluss nimmt, ist mir ja auch eher unklar.

    Eigentlich eine Sache der Eltern und nicht der Verwandten.


    VG frase

  • Mein Lieber,


    ich hab es so verstanden, dass Bruder mit Freundin, einem Kind, was nicht aus der gemeinsamen Beziehung stammt, einem gemeinsamen Kind und einem inzwischen geborenen Kind ins Haus des Fragestellers gezogen sind. Ich gehe mal davon aus, dass das auch keine dauerhafte Lösung ist, Umzug ist angesagt, nur eben nicht in die Nähe, sondern eben weiter weg.


    Ansonsten stimme ich dir zu, es ist Sache der Eltern. Denn das, was hier an Infos rüber kam reicht nicht, um den Eltern das Sorgerecht zu entziehen, und die Große ist ja nicht mal verwandt.


    Herzlichst


    TK

  • @TK Nein, ich meinte nicht das die AFD hauptsächlich in sozialschwachen Gegenden sehr präsent ist, wollte keinen falschen Eindeuck erwecken.

    Eine dauerhafte Lösung das sie hier im Haus bleiben soll es nicht sein, aber ein Umzug 2-3 Ortschaften weiter können wir ohne weiteres alleine stemmen.

    Das die Kids in den Ferien zu Besuch kommen könnten wäre natürlich möglich, bei Wochenenden sieht es mit über 450km schwierig aus.

    Mir geht es auch nur um die 2 kleinen, die Große gehört zwar für mich auch zur Familie, aber das ich da nichts machen könnte ist mir bewusst.


    frase die Freundin möchte nur wegen der Mietkosten nicht umziehen. Ob sie auch vom Amt lebt kann ich nicht sagen, jedenfalls ist die Mietspiegel ja von Gegend zu Gegend unterschiedlich und dementsprechend zahlt das Amt ja auch.

    Mein Bruder bringt ihr gegenüber genug Argumente um hier zu bleiben, aber sie will um jeden Preis zu ihrer besten Freundin. Seit gestern ist sie sogar soweit, dass wenn mein Bruder nicht mit möchte sie sich trennen wird. Er weiß, dass er beim Familiengericht einklagen kann das die Kleinen hier bleiben, denn ohne Frage alleine kommt sie mit 3 Kindern nicht klar, selbst mit 2 war sie oft überfordert, wenn mein Bruder für paar Tage bei uns war um seine Arzttermine wahrzunehmen. Ich mag sie, wirklich! Aber ich sehe aktuell tagtäglich wie die Große sich alleine beschäftigen muss und der Kleine vor YT geparkt wird, die Wäsche stapelt sich, im Haushalt wird ihrerseits nicht viel geholfen Spülmaschine ausräumen ist das mindeste was sie tut. Und mein Bruder sagt zurecht, dass er es nicht länger schafft wie es in Hamburg war, da blieb alles an ihm hängen weil sie bei ihrer besten Freundin saß und wenn nicht dort per Telefon non stop mit ihr in Kontakt war und die Kids in den seltesten Fällen mal dabei hatte.

    Aber er liebt sie und seine Kinder und will ihr weder die 2 Kleinen wegnehmen, noch ohne sie sein Leben verbringen.



    Der Kleine war so oft krank wegen den Schimmelsporen und hat Probleme mit der Haut. Seit sie hier sind war er nur einmal leicht erkältet und die Hautprobleme sind komplett verschwunden. Wieso möchte man als Mutter in eine Gegend ziehen die gesundheitlich nicht gut für die Kinder ist? Ich verstehe es einfach nicht. Wenn ich mit ihr darüber reden möchte findet sie immer eine neue Ausrede (die kleine muss gestillt werden/braucht ne neue Windel/ der große muss umgezogen werden/ sie ist müde/sie hat Kopfschmerzen/etc)

    Ist einfach alles ziemlich verzwickt.

  • Hi,


    ich verstehe ja, dass ihr nicht glücklich seid. Aber die Mutter hat nun mal andere Vorstellungen, der Vater passt sich dem an. Eine Kindswohlgefährdung sehe ich nicht, nur weil es in eine schlechtere Gegend geht. Und mit fehlt letztlich auch das Verständnis dafür, dass sich die Mutter mit dir oder wem auch sonst auseinandersetzen muss. Sie hat ihren Plan, ob der gut ist oder nicht, das können wir hier nicht abschätzen. Vielleicht erdrückt sie doch einfach zu viel Verwandtschaft.


    Mein dringender Rat: lass das die Eltern unter sich ausmachen. Halt die Tür den Kindern offen. Juristisch hast du eh keine Möglichkeiten.


    Herzlichst


    TK