Mitbestimmung bei geteiltem Sorgerecht

  • Hallo,


    kurz zum Setup:

    Nie verheiratet gewesen, Kind vor der Geburt anerkannt, bzw. Vaterschaft anerkannt und gleichzeitiges Sorgerecht.

    Leider habe ich das Gefühl, dass die KM meinen Sohn derart verzogen hat, weil er keinen Kontakt mehr zu mir haben möchte. Es gibt Anrufe, wenn es um Ausflüge oder Klassenfahrten geht, mehr aber auch nicht. Er wird jetzt 14.


    Nun habe ich von der Oma erfahren, dass er zum Konfirmationsunterricht geht, weils die Konfirmation irgendwann ansteht.

    Ich weiß offiziell von der KM nichts. Muss ich dem denn nicht auch zustimmen? Oder darf sie ihn einfach, ohne meine Zustimmung, dort anmelden. Schließlich kann es ja sein, dass ich mich eventuell dem Christentum abgewandt habe und konvertiert bin, jetzt nicht möchte, dass er konfirmiert wird. Mir geht es nicht um die Konfirmation. Mir geht es um die Informationspflicht, der sie nicht nachkommt und damit muss ich sie immer wieder mal runter von ihrem Ross holen. In der Schule hat sie ihn auch ohne meine Zustimmung angemeldet. Den Antrag hat ihr Ehemann in der Eigenschaft als Vater unterschrieben, obwohl er rechtlich nichts mit meinem Sohn zu tun hat.


    Kann ich etwas dagegen unternehmen? So, dass sie von einer Stelle, Behörde oder Institution mal eine auf den Deckel bekommt, weil sie nicht machen kann, was sie will?

    Ich danke euch im Voraus für eure Antworten.

  • Hallo Nomari,

    Leider habe ich das Gefühl, dass die KM meinen Sohn derart verzogen hat, weil er keinen Kontakt mehr zu mir haben möchte. Es gibt Anrufe, wenn es um Ausflüge oder Klassenfahrten geht, mehr aber auch nicht. Er wird jetzt 14.

    Wie ist denn dein Kontakt zu deinem Sohn bisher gewesen, welchen Einfluss hattest du denn auf seine Erziehung?


    MfG frase

  • Teilweise nur, da sie geheiratet hat als er 1,5 Jahre war. Ich hatte ihn dann wirklich nur alle 14 Tage, weil ich mir Ewigkeiten hab alles gefallen lassen. Er kann ja gern dahin, das ist nicht das Thema. Es geht mir nur darum, dass sie ihre Rechte voll ausnutzt, aber keine Einsicht hat, wenn es um die Pflichten geht. Ist ja schließlich nicht nur ihr Sohn.

  • Hi,


    ich gehe mal davon aus, dass du keinem konträrem Glauben angehörst, so dass jetzt hier nichts passiert, was dir und deiner Lebensauffassung entgegen steht. Dann ist der Konfirmationsunterricht eine Entscheidung des täglichen Lebens. Ich habe erhebliche Zweifel daran, dass es überhaupt einer Unterschrift bedurft hätte, allenfalls für die Konfirmation selbst. Da das Kind dann aber 14 und damit religionsmündig ist, braucht es da weder die Zustimmung vom Vater noch die der Mutter. Also, vergiss es.


    Allerdings, wenn du dann Geld für die Konfi-Feier zahlen sollst, das kannst du dann auch ablehnen. Der Akt in der Kirche ist gratis, auf den Rest kann die Mutter ansparen. Auch die Finanzierung von Klassenfahrten u.ä. ist anzusparen, vom Unterhalt. Jedenfalls würde ich die ganze Geschichte nicht auf die Mutter schieben. Pubertät ist ja bekanntlich die Zeit, in der die Eltern anfangen, schwierig zu werden.


    Ich würde dem Sohn klare Spielregeln aufgeben, unter denen du noch bereit bist, dies und jenes zu tun, zu unterschreiben, was weiß ich. Das nicht nur am Telefon, sondern schriftlich, dasselbe an die Mutter. Und dann sieht man weiter.


    Herzlichst


    TK

  • Danke dir,

    leider ist der Kontakt vor 2 Jahren versiegt, nachdem ich ein langes Gespräch mit ihm hatte und der Meinung war, dass ich nicht mit ihm, sondern mit ihr rede. Wie gesagt, er kann tun und machen, was er möchte, er lebt bei ihr, dort ist sein Lebensmittelpunkt und die Entscheidungen, die sie trifft sind zum Kindeswohl. Mir geht es doch darum, dass ich als Vater nichts davon erfahre, und sie der Mitteilungs- und Informationspflicht nicht nachkommt. Aber wehe, der Unterhalt kommt einen Tag später, dann hab ich gleich das JA am Hals.

  • Na, spätestens bei der Konfirmandenfreizeit müssen beide Elternteile zustimmen. Ich habe eben einen Antrag der evangelischen Kirche im Netz gefunden. Und ich befürchte, dass auch den ihr Mann unterschreiben wird, wie den Aufnahmeantrag der Schule und die Visa Anträge für die USA Reisen.

  • Ich sehe es wie TK.


    Damit du aber im Spiel bleibst, reicht ein Schreiben an die Schule .

    Du informierst ganz sachlich und emotionslos, das du Sorgeberechtigter bist und über alle weiteren Entscheidungen ins CC gesetzt werden willst.


    VG frase

  • Klar, alles hinter mir. Die Schule hat mir ja erst die Kopie des Antrages geschickt. Dann musste ich 5 mal schriftlich um ein Zeugnis bitten, bis ich mich mit dem Landesschulamt in Verbindung gesetzt habe. Zeugnisse bekomme ich jetzt in Kopie. Von der Schule, wohlgemerkt, weil sie mir die verweigert.


    Eben noch eine Mutter die nicht kapiert, dass es nicht um eine gescheiterte Beziehung geht, sondern um ein Kind. Echt schade

  • Hat sich gerade überschnitten,


    sicher kannst du dir auch Rat beim Jugendamt holen und diese Sachlagen vorbringen.


    VG frase

    Jugendamt? Die machen doch da rein garnichts. Zur Elternberatung haben sie mich verwiesen. Sorry, aber dieses System frustiert mich von Mal zu Mal mehr.

  • Da hast du noch ein weitere Option.

    Bitte die Schule (die Klassenleiterin), dich über die Termine der Elternversammlungen in Kenntnis zu setzen.

    Es ist "megapeinlich", wenn da plötzlich ein "Unbekannter" als Vater aufläuft.

    Bei allen Aktionen sollte immer bedacht werden, was willst du erreichen, was hilft deinem Sohn.


    VG frase

  • Deshalb halte ich mich da raus. Ich unterschreibe auch alles, weil es im Sinne des Kindes ist. Darum gehts mir nicht. Mir gehts darum, dass sie einfach macht, ohne mich zu informieren, letztendlich sogar Identitätsmisbrauch betreibt.

  • Hi,


    die Elternabende halte ich nicht für so wichtig, viel wesentlicher sind die Sprechtage. Die würde ich wahrnehmen. Ich weiß, dass Lehrer bzw. Schulen oft rumzicken in vergleichbaren Situationen. Aber sorgeberechtigte Elternteile haben juristisch gesehen einen Anspruch auf direkte Info durch die Schule. Darauf würde ich bestehen. Und - es sind doch kaum Unterschriften, die noch benötigt werden. 99% aller Entscheidungen sind doch Entscheidungen des täglichen Lebens, und die trifft derjenige, bei dem sich das Kind gerade aufhält. Keine Ahnung, was da ständig unterschrieben werden soll. Juristisch gesehen jedenfalls kein Erfordernis.


    Herzlichst


    TK

  • viel wesentlicher sind die Sprechtage.

    Da hast du sicher Recht, nur wenn ich der Mutter mal zeigen will, wo so ihre Grenzen sind, dann ist die Öffentlichkeit ja auch nicht zu verachten.

    Das der Stiefvater einen guten Job macht, was ich dem Kind sehr wünsche, rechtfertigt auch noch nicht, das er für den leiblichen Vater, der auch noch das Sorgerecht hat seine Unterschrift leistet. Ein korrekter Stiefvater würde das auch eigentlich nicht tun.


    VG frase

  • Hallo TK,


    es ging mir nicht um die Konfi-Unterschrift, sondern Schulanmeldung , Pass- und Ausweiswesen, das macht ein korrekter Stiefvater einfach nicht.

    Da ich selber betroffen bin, habe ich als Stiefvater immer darauf geachtet, das der sorgeberechtigte Vater über alles informiert wird.

    Eventuell mal mit den Stiefvater sprechen, von Mann zu Mann ist es eventuell einfacher.


    VG frase

  • Visa Anträge für die USA Reisen

    Ich meinte diese Aussage und hier geht es um behördliche Verfahren.

    Gerade hier schaut nicht nur die USA sondern auch die Bundespolizei genau hin.

    Ich sehe Urlaub auch nicht als Alltagsentscheidung, daher bedarf es der Zustimmung beider Sorgeberechtigten,.


    VG frase