Heiraten ja oder nein?

  • Hallo liebe Gemeinde,

    Wir haben foglene Situation.

    Mein Lebensgefährte und ich überlegen zu heiraten haben aber Angst das dies unser finanzieller Ruin werden könnte.

    (Ja wir wollen aus Liebe heiraten Geld steht im Hintergrund) nur was bleibt am Ende übrig?


    Zu unserer Lebenssituation:


    Ich (weiblich) geschieden 1 Kind 9 Jahre

    Teilzeitangestellte:

    CA. 800euro Gehalt (Netto)

    204euro Kindergeld

    220euro UVG

    Vater zahlt keinen Unterhalt mein Kind erhält somit Unterhalts Vorschuss

    was ja mit der Heirat wegfallen würde.


    Mein Lebensgefährte

    (geschieden, 3 Kinder 10,15,19Jahre)

    Nettogehalt ca. 1700euro

    Davon (wegen Mangelfall!) 500 Euro Unterhalt an seine Kinder.


    Wir wohnen zusammen!

    605 Euro Warmmiete

    90Euro Strom


    Wobei das Jugendamt jahrelang unsere Miete nicht mitberechnet hat!

    Wie wird es nach der Heirat berechnet?

    Wirkt sich die neue Lohnsteuer aus und wir kommen vielleicht plus minus Null raus? 220euro hätten wir ja schon weniger.

    Werden es dann wohlmöglich noch weniger?


    Bin für jede Antwort dankbar!


    Liebe Grüße :)

  • Hi,


    die Mietzahlungen sind in den normalen Unterhaltsberechnungen mit drinne, genau genommen im Selbstbehalt. Beim Verdienst des Mannes kannst du davon ausgehen, dass er noch Jahre bis zum Selbstbehalt alles an seine Kinder abgeben muss. Ob nun mehr für die beiden Nichtvolljährigen, oder unter Einbeziehung des volljährigen Kindes, das kann erst einmal dahingestellt bleiben. Man könnte sogar darauf kommen, den Selbstbehalt des Mannes herabzusetzen, weil er mit dir verheiratet ist, das ist von Gesetz und Rechtsprechung für so Fälle durchaus vorgesehen. Eigentlich auch schon bei außerehelichem Zusammenleben, da wird aber in der Regel nichts getan.


    Im Fall der Heirat, da hättet ihr zwar eine Steuerersparnis, die aber durch den Wegfall des Unterhaltsvorschusses sowie der Herabsetzung des Selbstbehalts des Mannes nicht mal im Ansatz kompensiert würde.


    Mein Gott, man muss doch heute nicht mehr aus Liebe heiraten. Ich musste es seinerzeit, um mit meiner großen Liebe in eine gemeinsame Wohnung ziehen zu dürfen. Diese Zeiten sind dem Himmel sei Dank vorbei. Und der Lappen wäre mir ein finanzielles Risiko von 400 € im Monat nicht wert.


    Herzlichst


    TK

  • Mein Gott, man muss doch heute nicht mehr aus Liebe heiraten.

    Na, wo bleibt denn da die Romantik;)


    Mein Lebensgefährte und ich überlegen zu heiraten haben aber Angst das dies unser finanzieller Ruin werden könnte.

    Diese Angst ist vollkommen berechtigt. TK hat es ja schon aufgezeigt.


    Warum zahlt der Vater nicht für deine Tochter?

    Gibt es einen Unterhaltstitel gegen Ihn?


    Gruß


    frase

  • Hallo markey,


    Vorteile einer Ehe:


    Ehegatten-Splitting (Steuer)


    Der Ehepartner der sich vielleicht lange um die Kinder kümmern muss/soll ist durch den Versorgungsausgleich


    etwas besser abgesichert.


    Stirbt ein Partner, steht dem anderen ggf. eine Witwen/ Witwer -Rente zu.


    Außerdem die Vererbung.


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Hi,


    das schöne heute ist doch, dass jeder seine Lösung frei und alleine finden kann, maßgeschneidert für die eigenen Bedürfnisse. Die Zwänge, die es noch in meiner Jugend gab, die gibt es einfach nicht mehr. Man "muss" nicht mehr heiraten, weil ein Kind unterwegs ist, nichteheliche Kinder sind ehelichen Kindern gleichgestellt. Man "muss" nicht mehr heiraten, um mit einem Partner zusammen leben zu können. Niemand, der in seinen Räumen so etwas duldet, macht sich mehr der Kuppelei strafbar.


    Ein privat geführtes Internat stand unter staatlicher Aufsicht, weil es dort auch anerkannte Schulabschlüsse gab. Ein Teil der Lehrer war verbeamtet, ein Teil arbeitete im Angestelltenverhältnis. Als die Aufsichtsbehörde feststellte, dass eine seit über 20 Jahren dort tätige angestellte sehr angesehene Lehrerin (Witwe) seit Jahren mit einem Lebensgefährten in ihrem Haus zusammen lebte, wurde sie vor die Alternative gestellt, entweder zu heiraten oder das Arbeitsverhältnis aufzugeben.


    Ich halte es für eine der ganz wesentlichen gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten 50 Jahre, dass wir inzwischen unsere Lebensform selbst wählen können. Ohne Druck von staatlicher Seite, ohne Druck vom Arbeitgeber, Vermieter u.s.w.


    Herzlichst


    TK