Ich möchte mich Scheiden lassen aber ....

  • Hallo und einen schönen guten Abend.


    Mein Name ist Thomas und ich wende mich an euch weil ich gerade sehr verzweifelt bin was ich tun soll.

    Ich versuche nicht zu lange zu schreiben. Ich möchte mich Scheiden lassen, aber mir fehlt der Mut wegen der Ungewissheit was dann kommen wird. Hier erst einmal ein paar Eckdaten.

    Ich habe vor der Ehe ein Haus gekauft.

    2012 Hauskauf 81.000 Euro ohne Eigenkapital.


    Finanzierung lief auf mich und ich stehe alleine im Grundbuch.

    Dezember 2013 Heirat.


    Januar 2015 Geburt unserer Tochter.


    2017 Anschlussfinanzierung und Erhöhung des Kredites wegen kompletter Dachsanierung.


    Kredit 130000 Euro. Vertrag beide unterschrieben aber ich stehe nach wie vor alleine im Grundbuch.

    2017 wurde das komplette Dach nun neu gemacht.

    Seit 2018 macht meine Frau eine Wesensänderung und es gibt nur noch Streit. Seit 2018 schlafen wir in getrennten Zimmern. Aus unserer Ehe ist eine WG geworden. Ich möchte so nicht mehr leben.

    Sie ist nur noch am Streiten. Nichts mache ich in ihren Augen mehr richtig. Ich habe nun auch rausgefunden das sie Geld im online Casino verzockt.

    Ich möchte mich scheiden lassen und würde schon gerne wissen was auf mich zukommt. Ich stelle mir folgende Fragen.

    Mein Einkommen 3200 Netto.

    Sie arbeitet seit 7 Jahren nicht mehr.


    Ihr Einkommen nur das Kindergeld und ich gebe ihr jeden Monat noch 300 euro so.

    Darlehen Haus noch offen 126000 Euro


    2 weitere Kredite die ich während der Ehe aufgenommen habe und die nur auf mich laufen.


    Anfangsvermögen Ich 0 bzw. -81000 Euro Finanzierung Haus.

    Anfansvermögen Sie 0


    Ich zahle alle Verbindlichkeiten alleine.

    Sie ist der Meinung das ich ausziehen muss da sie mit der kleinen nicht so schnelleine Wohnung finden würde, das haus weiter zahlen muss und ihr Unterhalt zahlen muss. Sie hätte sich informiert.

    Ich habe leider gar keine Ahnung was auf mich zukommt. Ich habe den Schritt noch nicht gewagt, da ich sehr an meiner Tochter hänge. Aber sie ist jetzt in einem Alter wo sie viel mitbekommt. Vorallem die schreierei von ihr und das ständige Streiten .

    Ich möchte das mir und Vorallem meiner Tochter nicht mehr antun.

    Ich würde es toll finden wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt wie ich das ganze am besten angehe und Vorallem was auf mich zukommt in sachen Haus und Trennungsunterhalt für die Frau. Für die kleine zahle ich gerne Unterhalt. Sie gibt mir aber zu verstehen das ich bluten werde wenn ich die Scheidung einreiche. Sie wird es nicht tun und auch nicht zuerst zum Anwalt gehen.

    Danke euch schon im voraus

    Lg Thomas

  • Hi,


    bei dir muss ein Paket geschnürt werden, ich würde deshalb raten, möglichst jetzt schon einen Anwalt aufzusuchen, damit die Weichen von Anfang an richtig gestellt werden.


    Vorab eines: 500 € Haushaltsgeld für drei Personen, das ist erschreckend wenig. Ist unter dem Sozialhilfesatz. Glaub mir mal eines, da ist nicht viel zu verzocken da.


    Wir haben hier eine ganz normale Ehe mit einer ganz normalen Trennung. Ich gehe mal davon aus, dass das Kind bei ihr bleibt, wenn ihr euch hinsichtlich des zukünftigen Wohnsitzes nicht einigen könnt, dann muss da eine gerichtliche Entscheidung her (Zuweisung der vormals gemeinsamen Wohnung zur alleinigen Nutzung). Es kann in der Tat sein, dass du vorübergehend ausziehen musst, auf Dauer wird es aber so aussehen, dass sie das Haus räumen muss. Der Anwalt weiß, was man da zu tun hat.


    Du wirst für das Kind Unterhalt zahlen müssen, bis zur Volljährigkeit mindestens, ab da ist dann aber die Exfrau auch mit im Boot.


    Für die Ex musst mindestens ein Jahr Unterhalt zahlen, wobei ich im Augenblick nicht überblicke, ob die Darlehen bei der Berücksichtigung der Höhe mit in die Berechnung eingehen. Das Hausdarlehen mit Sicherheit nicht, bei den anderen kann es sein, muss aber nicht. Das müsste man sich genauer angucken. Jedenfalls muss die Frau sich insoweit nicht aktiv an der Tilgung beteiligen. Denn es war von vornherein klar, dass sie das als Hausfrau nicht würde leisten können.


    So, das war mal der Einstieg, jetzt kannst du uns Löcher in den Bauch fragen.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo und Danke für die Antwort. Ich glaube ich habe mich etwas ungeschickt ausgedrückt.

    Die 300 Euro die sie bekommt ist nicht das Haushaltsgeld. Das Haushaltsgeld ist extra. Die 300 Euro und das Kindergeld hat sie so für sich.


    Also verstehe ich das richtig das ich aus meinem eigenen Haus ausziehen muss, alles weiterhin zahlen plus zusätzlich Unterhalt an Sie neben dem Kindergeld 😳. Ich habe doch einen Selbstbehalt oder ? Und mein Netto Lohn wird doch vorher noch bereinigt ? Ich kann ja nicht alles weiter zahlen, sprich Kredite, die Rate fürs Haus, die Nebenkosten. Kommt da nicht noch etwas in Abzug?


    Lg Thomas

  • Hi,


    so hatte ich das nicht geschrieben. Ratenzahlung Haus: Frau und Kind sind nicht dazu da, deinen Vermögensaufbau zu finanzieren. Bei den anderen Krediten kommt es auf den Einzelfall an. Und, ich hatte nicht geschrieben, dass sie dort ewig wohnen bleiben kann, ich sehe das eher als vorübergehende Lösung. Ob sie in der Zeit Nutzungsentschädigung zahlen muss, das ist eine ganz andere Frage.


    Natürlich hast du einen Selbstbehalt, der liegt im Augenblick nach Bereinigung und Unterhalt bei knapp 1300 €.


    Ich wiederhole mich. Hier muss ein Paket geschnürt werden. Das solltest du mit professioneller Hilfe angehen.


    Herzlichst


    TK

  • Zitat

    Sie wird es nicht tun und auch nicht zuerst zum Anwalt gehen.

    Wichtiger Satz!

    Je eher du zum Anwalt gehst und Fakten schaffst, desto besser. Wer vorlegt, ist immer im Vorteil.

    Das mit dem Haus ist leider so, da habe ich schon üble Fälle gehört (Hörensagen), dass da die Frau mit Kind jahrelang im Haus wohnen bleiben kann und man nichts tun kann. Aber es MUSS nicht so kommen.

    Also: Anwalt!