Ehegattenunterhalt bei Erwerbsminderungsrente

  • Hallo,

    ich bin völlig verzweifelt und brauche Tipps, Ratschläge..

    Kurzfassung..

    Ich lernte meinen Mann 2016 kennen, Ende 2016 wurde ich sehr krank, Psychisch und Physisch.

    2017 zog ich zu Ihm in sein Haus, er vermietet noch zwei weitere Häuser (müssen noch abgezahlt werden, durch die Mieteinnahmen) arbeitet Vollzeit und verdient gut.

    Für das kleine 40 qm Haus, indem wir leben, zahlt er sich selbst 1000,- Miete auf das Häuser-Tilgungskonto.

    August 2018 heirateten wir.

    Er wird in diesem Jahr 60, ich 54.

    Ich erhalte eine kleine Erwerbsminderungsrente, die ich stets mit einbrachte (z.B. auch in die Gartengestaltung, Einkauf etc.)

    Ich konnte nie etwas sparen und er wollte auch nicht, daß ich spare.

    Er ist Narzisstisch veranlagt (kurz als Erklärung).

    Meine Frage ist, ob er Ehegattenunterhalt zahlen muß ?

    Bzw wie lange würde das sein oder mir zustehen?

    Denn von meiner Rente kann ich mir keine Wohnung leisten, geschweige denn eine Mietkaution.

    Und so wie es gesundheitlich (physisch) aussieht, werde ich nicht mehr arbeiten gehen können.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich will Ihn nicht "ausnehmen " etc, nur das was mir zusteht.

    Das ich mir anwaltlichen Rat einholen muss, ist mir bewusst, jedoch ist mein Mann im Homeoffice und die Beratung des Anwalts wäre über Telefon (durch Corona).

    Diesen Termin hole ich alsbald nach.

    Nur vorerst benötige ich Tipps oder Ratschläge.

    Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir damit helfen könnten.

    Ich weiß nicht mehr weiter :(

    Mit freundlichen Grüßen Christiane

  • Hi,


    angesichts der relativ kurzen Ehedauer und der Tatsache, dass du schon vor der Ehe erwerbsunfähig warst, gehe ich mal von einer Unterhaltsdauer von einem Jahr aus, maximal bis zur Scheidung, also noch einige Monate länger. Unerheblich ist, wie ihr eure Einkommen in der Ehe aufgeteilt habt. Es ist ja üblich, dass sich beide am Bedarf beteiligen. Oder welche Vorstellung hattest du?


    Herzlichst


    TK

  • Guten Morgen Timekeeper,

    vorab für die schnelle Rückmeldung ein Danke.

    Ich habe keinerlei Vorstellungen und bin gerade hilflos, durcheinander und weiß nicht ob mir etwas zustehen würde.

    Und sei es nur eine gewisse Zeit.

    Ich stehe sprichwörtlich "wie ein Ochs vorm Berg".


    VG Christiane

  • Hallo Christiana,


    Du kannst die Wohnsituation auch über das Jobcenter angehen. (wenn du noch ein paar stunden täglich arbeiten kannst, oder übers Sozialamt).


    Dir könnte Trennungsunterhalt bis zur rechtskräftigen Scheidung zustehen.


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Guten Morgen Edy,

    Leider kann ich nicht mehr arbeiten.

    Im Februar 2018 wurde für 3 Jahre meine Erwerbsminderungsrente bewilligt.

    Die im Februar 2021 direkt noch einmal für weitere 3 Jahre bewilligt wurde.

    Leider, ist es tatsächlich so das ich zwar sehr gern arbeiten gehen würde, aber es körperlich nicht schaffe.

  • Hallo Christiane,


    du kannst deinen Noch-Mann auch schon mal ohne Anwalt auffordern dir Trennungsunterhalt


    zu zahlen. (schriftlich, nachweisbar). Dann muss er ggf. ab diesem Zeitpunkt nachzahlen.


    edy

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  • Hallo,

    noch sind wir nicht getrennt.

    Ja, wir leben noch zusammen in dem 40qm Haus und die beiden großen (120qm und 134qm) sind vermietet.

    Aber da unsere Ehe zusehends schlimmer wird und er immer cholerischer, brauche ich euren Rat.

    LG

  • Hi,


    hatte ich ja auch so eingeschätzt. Egal, wie ihr die Trennung jetzt wann vollzieht, stelle dich darauf ein, dass Unterhalt, wenn man denn weiß, wie viel zu leisten ist, nur sehr endlich zu zahlen ist. Du also auf Dauer ein Sozialfall werden wirst. Wobei ich mich frage, wie viel du vorher gearbeitet hast, wenn die Rente so gering ausfällt. Denn der Rentenanspruch wird ja fiktiv hochgerechnet bis 60 Jahre, das ist dann die Basis für die Berechnung (abzüglich 10%).


    Was du schon mal machen könntest, das ist, dich in alle Wartelisten eintragen für eine geförderte Wohnung. Überhaupt mal mit der Suche anfangen, eruieren, ob man auch in wohnungstechnisch günstigere Gebiete umziehen kann. Und auch, ob nicht ein Nebenjob möglich ist. Du bist kein Pflegefall. Ich hatte über Jahre so eine Putzhilfe. Ist prima gelaufen, für sie und für mich. Auch mal in die Richtung denken. Und - es gibt ganz viele Beratungsstellen, etwa "Frauen helfen Frauen."


    Nur, auf ein Wunder warten, einen Anwalt als Zauberfee, das wird nicht eintreffen. Du musst Initiative ergreifen, geht gar nicht anders.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo TK,

    aufgrund meiner Kinder (35,33 und22) habe ich größtenteils nur 20Std/Woche gearbeitet.

    Als die "kleine " dann soweit war, habe ich eine Ausbildung gemacht und dann bis zur Erkrankung erst 20, dann 30 und letztlich 40Std in dem Beruf gearbeitet.

    Die Höhe der Erwerbsminderungsrente beträgt 905,- €


    VG Christiane

  • Hi, also, die Rente ist doch ganz ordentlich. Ich war so etwa von der Hälfte ausgegangen. Davon wirst du leben müssen, wenn die Zeit vorbei ist, für die der Ehemann Unterhalt zahlen muss. Dann würde ich jetzt erst einmal Rücklagen bilden, muss er ja nicht wissen. Und ansonsten wie ich oben geschrieben habe, vorgehen.


    Herzlichst


    TK

  • Ich habe immer gern gearbeitet und arbeiten zu gehen fehlt mir ungemein.

    Aber ich hatte ja nun auch Kinder..

    Ich finde die Rente gruselig gering, daher muss ich nach der Trennung dann gucken, wie es weitergeht.

    Ich hoffe zumindest das mein Mann während der Trennungszeit wenigstens erstmal etwas zahlt.

    Somit hätte ich wenigstens noch 1Jahr um evtl. Zukunftsperspektiven zu schaffen.


    Ich danke euch für eure Tipps

    VG Christiane

  • Hi,


    mal ganz pauschal gesagt: du liegst über ALG II Niveau. Diese Teilzeitjobs rächen sich halt auf die Dauer. Predige ich immer, aber auf mich hört ja keiner .....


    Aber, noch ein Hinweis. Wenn die Wohnung recht teuer ist, gibt es ja auch noch Unterstützung wie etwa Wohngeld. Es gibt auch noch andere Sozialunterstützung, nicht nur ALG II. Bitte mach dich schlau, vielen geht da viel Geld durch die Lappen, das muss ja nicht sein.


    Viel Erfolg!


    TK

  • Hallo Christiane,


    nach einer Trennung wird es finanziell immer etwas enger. Sicher hast du auch schon davon gehört, das es manche Menschen sogar ruiniert.

    Daher gibt es in Dt. ja ergänzende Leistungen, wenn das eigene Einkommen nicht reicht.

    Natürlich musst du dein Leben nun auf die Gegebenheiten einstellen.

    Da es noch einige Jahre bis zur Altersrente bei dir dauert, ist natürlich auch dieser Zeitraum von Bedeutung.

    Eigentlich müsstest du versuchen, deine Scheidung möglichst in die Länge zu ziehen, du brauchst einen gueten Rechstbeistand.

    Eine telefonische Erstberatung geht doch auch per Handy, ich rate dir auch mal eine Rentenberatung zu buchen.

    Hat denn überhaupt schon einer von euch einen Anwalt zu Rate gezogen?

    Du hast erwachsene Kinder, können die dir eventuell helfen?


    Gruß


    frase

  • Hallo TK,


    Wohngeld fiel mir auch schon ein.

    Anderes Sozialunterstützungen wüsste ich jetzt nicht, aber vielleicht hast du ja noch einen Tipp.

    Ich dachte auch schon daran, wieder als KiG arbeiten zu gehen.

    Ich weiß es ehrlich gesagt im Moment alles nicht..

    Der Kopf der brummt :/

    Der Psyche geht es wieder soweit gut (soweit sie einem gutgehen kann, mit narzisstischem Ehemann) leider habe ich einiges an Erkrankungen und so muß ich halt schauen, ob es evtl. noch andere Behandlungsmethoden gibt.

    Ein Jahr Trennungsunterhalt verschafft wieder etwas Zeit um evtl weiter zu gesunden.


    LG Christiane

  • Frase, welchen Sinn macht es, die Scheidung hinaus zu zögern? Durch die Scheidung per se bzw. deren Zeitpunkt wird der Unterhaltsanspruch nicht verlängert oder verkürzt. Ginge allenfalls, wenn überhaupt um Rentenpunkte. Die sind aber wegen der Kürze der Ehe auch bei sehr gutem Gehalt des Mannes minimal. Hier ist einfach nicht viel zu schaffen oder herbeizuzaubern. Sie ist halt sehr zeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden, bekommt bereits eine Rente, die in der Höhe ihrer Altersrente entspricht. Da ändert sich nichts mehr.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo Frase,


    vorab ein Danke für deine Rückmeldung!

    Auf der Suche nach einem guten Anwalt bin ich gerade.

    Wie zieht man eine Scheidung in die Länge? ?

    Ich will 3 Jahre nicht geschieden werden? 🤔

    Ich bin mir sicher das mein Mann sich auch einen bissigen Anwalt nehmen wird..

    Er kennt die Spielregeln, ich bin die dritte Scheidung.

    Aber bis dato hat noch keiner von uns ein Trennungsdatum fixiert bzw ausgesprochen.

    Und somit zieht es sich schon etwas in die Länge?

    Ich erkundige mich über jede Möglichkeit im Vorfeld und bin wirklich dankbar für jeden Tipp!


    LG Christiane 🙂