Wie werde ich das Haus los?

  • Hallo!


    Ich habe ein riesiges Problem und hoffe mir kann jemand einen Rat geben, was ich machen kann. Mein Mann und ich haben vor ca. 10 Jahren gemeinsam ein Haus gekauft, stehen beide im Grundbuch und im Kreditvertrag. Vor fast zwei Jahren bin ich mit unserem Sohn geflohen. Es ist viel vorgefallen, aber am schlimmsten war, dass mein Mann uns in den finanziellen Ruin getrieben hat. Wir hatten beide ein gutes Einkommen (ich war die meiste Zeit der Hauptverdiener) und es hat nie gereicht. Letztendlich fand ich heraus, dass mein Mann mehrere Kredite heimlich aufgenommen hatte und wir durch die Tilgung quasi kein Geld mehr zum Leben hatten. Angeblich ist er wohl kaufsüchtig und in Behandlung.


    Ich hatte nach der Trennung ALG II beantragt und bekomme es als Darlehen, weil das Jobcenter meint, durch das Haus wäre ich ja vermögend. Arbeiten gehen kann ich zur Zeit noch nicht, weil ich auf einen Integrations-Kindergartenplatz warten muss, der aktuelle Kindergarten mit unserem Sohn überfordert ist. Vor einem Jahr habe ich dann eine Rechtsanwältin aufgesucht, weil ich endlich einmal finanzielle Sicherheit haben wollte. Ich bin einfach gegangen, hatte ihm alles überlassen, alles was ich bezahlt hatte, was meine Eltern bezahlt hatten, etc. Ich wollte einfach nur bei Null wieder anfangen. Dazu wollte ich das Haus los werden. Die Anwältin sagte, entweder wir verkaufen es oder er müsste mich auszahlen. Wie auch immer, als erstes müsste ein Gutachten erstellt werden. Soweit ich das recherchiert habe, liegt der Preis dafür im vierstelligen Bereich und zahlen muss der, der es beauftragt. Wie soll ich das bezahlen? Und mein Mann rührt sich natürlich nicht. Mal sagt er, er will es behalten, dann doch wieder nicht. Warum sollte er auch etwas machen. Jede noch so kleine Mietwohnung wäre teurer, als die Raten für den Kredit. Wie bekomme ich da nun Bewegung in die Sache? Ich will doch einfach nur aus dem Kredit raus, endlich einmal schuldenfrei sein.


    LG Hope

  • Hi,


    ich bin mir nicht ganz sicher, ob du vor einem Jahr bei der Anwältin alles so richtig verstanden hast. Ihr lebt so lange getrennt, ich würde jetzt das förmliche Scheidungsverfahren einleiten. Im Rahmen dessen kann dann (hoffentlich außergerichtlich) auch eine Lösung hinsichtlich des Hauses gefunden werden. Ob der Verkauf derzeit sinnvoll ist, das kann ich nicht abschätzen. Denn es sieht ja so aus, dass der Mann den Kredit alleine tilgt, sonst hätte sich die Bank längst an dich gewendet. Ob ein Gutachten eingeholt werden muss, kann ich nicht abschätzen. Bei dir muss doch ein vollständiges Paket geschnürt werden. Es kann nämlich durchaus sein, dass du für den Kredit, den du mit aufgenommen hast, auch mit haftest. Wenn der Mann zahlt, kann es günstiger sein, wenn man mit der Veräußerung des Hauses noch wartet. Als letzte Lösung bliebe insoweit noch die Auseinandersetzungsversteigerung.


    Des weiteren ist ja auch noch vieles andere zu regeln. Ich denke an Kindesunterhalt und Hausratsaufteilung und noch so einiges andere. Das schaffst du alleine nicht. Ab zum Anwalt.


    So, nun zu dir. Du scheinst ja einen Beruf zu haben, in welchem ein Wiedereinstieg möglich sein sollte. Wenn das im Augenblick mit dem Kindergarten nicht klappt, es gibt auch Tagesmütter, das Jugendamt sollte bei der Vermittlung helfen können. Übernimmt im Mangelfall auch zumindest teilweise die Kosten. Wichtig ist, dass du aus der unschönen ALG II Situation heraus kommst. Dann bauen sich bei dir zumindest keine weiteren Schulden auf und man hat die Zeit, hinsichtlich des Hauses eine wirtschaftlich vernünftige Lösung zu finden. Das wäre jetzt ganz wichtig.


    Herzlichst


    TK

  • Hallo timekeeper,


    das Scheidungsverfahren wurde auch bereits vor einem Jahr eingeleitet. Für den Hauskredit hafte ich natürlich mit. Für die anderen Kredite, die mein Mann ohne meines Wissens aufgenommen hat, nicht. Kindesunterhalt zahlt mein Mann den Mindestsatz, nachdem ich Unterhaltsvorschuss beantragt hatte und das Jugendamt Druck auf ihn ausgeübt hatte. Hausratsaufteilung ... Naja, ich habe einiges, was ich vor der Ehe besaß, von ihm zurückbekommen. Und mittlerweile natürlich auch einen eigenen Haushalt wieder aufgebaut. Soll er den ganzen Rummel doch behalten. Ich brauche keine zig Fernseher, Rasenmäher, etc. Manchmal bin ich schon sauer, dass ich vor der Ehe bereits einen kompletten Haushalt, ein Auto, etc. hatte. Und er besaß nichts, lebte noch in seinem Kinderzimmer. Nun hat er alles: das Haus, das Auto, etc. Und meine Eltern hatten zig Tausend Euro da rein gesteckt. Aber soll er doch glücklich damit werden. Ich will einfach nur noch mit der ganzen Sache abschließen.


    Ich habe ein abgeschlossenes Hochschulstudium, bin nun aber bereits ein paar Jahre raus und habe vor der Arbeitslosigkeit in einem Bereich gearbeitet, der nur indirekt etwas mit meinem Abschluss zu tun hatte. Ich hatte kürzlich ein Jobcouching, was sehr gut war und die Dame würde gerne eine Fortbildung machen, um den Wiedereinstieg zu ermöglichen. Problematisch ist, dass das nur Vollzeit geht.


    Kinderbetreuung ist gerade mein Knackpunkt. Hier ist der Landkreis für die Vermittlung von Tagesmüttern zuständig und man erklärte mir dort, dass es die nur für unter 3-jährige gibt. Mein Sohn ist aber 5 Jahre alt. Da erhalte ich also keine Hilfe, muss wohl selber aktiv suchen. Eigentlich hat er auch seit einem Jahr einen Vollzeit-Kindergartenplatz. Doch ich muss ihn immer noch mittags abholen, weil die Betreuerinnen mit ihm überfordert sind. Lange Zeit habe ich vergeblich Hilfe gesucht. Kinderarzt, Frühförderung, Erziehungsberatung ... alle meinten, er wäre ein normales Kind. Doch dann wurde er auch zu Hause schwierig und nun besteht laut Kinderpsychiatrie und Gutachten vom Gesundheitsamt der Verdacht auf ADHS. Eine gesicherte Diagnose dürfte man aber frühestens mit 6 Jahren stellen. Ab September geht er nun als Integrationskind in einen anderen Kindergarten. Da habe ich dann aber auch nur Betreuung bis 14 Uhr, dazu muss ich mit ihm zur Ergotherapie, Logopädie, Erziehungsberatung, etc. Das macht die Suche nach einer Tagesmutter für die Randzeitbetreuung auch nicht einfacher.


    LG Hope

  • Hallo Hope,


    Hat der Vater Umgang mit dem Kind? wie weit wohnt ihr auseinander?


    edy

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