Beiträge von Karla1967

    Hallo zusammen und Danke für die Aufnahme in diesem Forum,
    meine Situation verhält sich wie folgt:
    ich bin mit meinem Mann nun 15 1/2 Jahre zusammen. 10 Jahre davon haben wir unverheiratet zusammen gelebt. Unsere Beziehung wurde recht zügig nach Beginn eine reine Zweckgemeinschaft und auch die Eheschliessung 2012 erfolgte aus rein rationalen, finanziellen Gründen.
    Mein Mann stand damals mit seiner Firma am Anfang, in der Entwicklung begriffen, ich kam aus einer sehr misslichen Situation- und so hat man sich eben zusammen getan.
    Ich habe 15 Jahre lang in stillem Einverständnis eine Beziehung/Ehe ohne Liebe geführt, aber hart mit ihm zusammen gearbeitet nach klassischer Rollenaufteilung, um das zu erreichen, was wir heute haben.
    Nun habe ich mich nach diesen 15 Jahren nun doch noch ernsthaft in einen anderen Mann verliebt, wobei hier ein gemeinsames Leben nicht zur Diskussion steht.
    Da mir Ehrlichkeit sehr wichtig ist, habe ich ihn davon in Kenntnis gesetzt, habe aber nicht mit dieser heftigen Reaktion gerechnet. Da er sehr materiell ausgerichtet ist und wie gesagt unsere Beziehung/Ehe nicht von Liebe geprägt ist, ging ich fälschlicherweise davon aus, dass er der Aufrechterhaltung des Status Quo den Vorrang geben würde, an dem festhalten würde, was wir zusammen aufgebaut haben und jeder sein Leben nebeneinander so führen würde, wie bisher.
    Erst schien es so, dann aber brach die Wut mit Brachialgewalt aus ihm heraus.Er drohte mit Scheidung, forderte sie, sperrte das Haushaltskonto( was er, wie ich weiß, darf), nahm mir das Auto weg (ist auf ihn angemeldet) und wurde letztendlich so bedrohlich, dass ich mich genötigt sah, die Polizei zu rufen.
    Meine Mutter lebt bei mir im Haus seit 2014 und viele Tiere.
    Ich war nun zwischenzeitlich bei einer Anwältin, um mich über meine Rechtslage zu informieren, sollte er bei seinem Vorhaben Scheidung bleiben, was noch nicht sicher ist, da er wankelmütig scheint und wohl auch noch am Abwägen ist.


    Laut Anwältin stehe/stünde ich- zu meinem großen Schock- quasi nach 15 Jahren mit leeren Händen da.


    Das Haus gehört ihm, da es VOR der Eheschliessung gekauft und abbezahlt wurde.
    Die Firma ist seit unserem Zusammensein erheblich gewachsen mit beträchtlichem Gewinn. Inwieweit hieraus für mich Ansprüche geltend gemacht werden können, weiß ich nicht.
    Er bezieht aus seiner Firma ein Gehalt von etwa 5000.-Euro und ich erhalte über die Firma ein Gehalt (mir war sicher, dass ich nicht nur Haushaltsgeld bekomme, sondern auch versichert bin) ca.800.-Euro , die er privat auf 1000.-Euro aufstockt.
    Es existiert eine weitere Immobilie, schuldenfrei in der Slowakei (mein Mann ist kein deutscher Staatsbürger) und eine in Ungarn mit beträchtlichem Grundstück.
    Er plant derzeit den Kauf einer weiteren Imobilie, um den Firmensitz dorthin zu verlegen.
    Laut Anwältin hätte ich im Falle der Scheidung Anspruch auf Trennungsunterhalt ( etwa 1500.-Euro) und nach der Scheidung auf Unterhalt für etwa 1-2 Jahre. Dann nicht mehr. Ich wäre dann gezwungen,mir eine Arbeit zu suchen,wobei die Chancen, jemals wieder Fuß zu fassen in meinen eigentlich erlernten Beruf, mehr als schwierig sein dürfte, bis eigentlich unmöglich.


    Ich bin geschockt darüber, dass ich entgegen meiner Erwartung nach 15 Jahren harter Arbeit an der Seite dieses Mannes letztendlich dann doch ohne jegliche Absicherung da stünde und mit leeren Händen ausginge.


    Die Anwältin rät nun, möglichst meinen Mann von einem Scheidungsvorhaben abzubringen und so lange wie möglich verheiratet zu bleiben und später zu versuchen, ihn zu einer handfesten Form der Absicherung für mich zu bewegen.
    Dieses Haus hier war immer gefühlt mein Haus. Er kam immer nur zum Essen, Schlafen und Arbeiten hierher.Für ihn ist dieses Haus nur eine reine Wertanlage als Immobilie,aber eben kein Zuhause.Daher trifft mich diese Erkenntnis nun tief, dass von diesem "meinen" Haus mir eben nichts gehört, er mich, bzw. uns alle sogar aus dem Haus "werfen" könnte.


    Waren also die letzten 15 Jahre wirklich umsonst?


    Vielen Dank fürs Lesen bis hierher und für eine Einschätzung wäre ich sehr dankbar.
    Grüße
    Karla