Alleiniges Sorgerecht

  • Hallo liebe Forumleser,
    dies ist mein Debüt hier und natürlich brennt es mir unter den Nägeln.
    Ich habe ein 4-jähriges Kind und das alleinige Sorgerecht, da ich und der Vater nicht verheiratet waren. Unsere Beziehung ging nun nach 5 Jahren auseinander und es gab beidseitige Fehler.
    Er möchte nun dass ich mit ihm das Sorgerecht teile, aber ich habe begründete Zweifel.
    Das Kind lebt mit mir in einer Wohnung, hat sein eigenes Zimmer und ich bin wie bisher diejenige, die alles für das Kind besorgt erledigt, für sie da ist.
    Er hat eine Wohnung in der gleichen Straße, das war meine Idee, damit die beiden leichter Kontakt halten können. Das Kind hat bei ihm kein Zimmer, keine Ecke, keine Zahnbürste etc. Es kam auch schon zu mehreren Besuchen und einmal auch zu einer Übernachtung, aber dann in des Vaters Bett, denn für das Kind hat er in mehreren Monaten/Wochen nichts besorgt, nicht mal eine Zahnbürste.
    Ich stand dem geregelten Umgang nie im Wege, auch wenn mich seine Psychospiele jedesmal erwarteten, aber ich habe trotzdem durchgehalten und die Treffen angeleiert.
    Er stellt mich nun unter Druck. Wenn ich nicht freiwillig ins geteilte Sorgerecht einwillige, wird er klagen und dreckige Wäsche waschen.
    Ich habe Angst, vor ihm auf Grund der Vorkommnisse in der Beziehung und das er mich vor Gericht fertig macht, denn ich habe auch einen Fehler begangen, aber nie das Kindeswohl gefährdet.
    Ich vertraue ihm auch nicht, habe immer geheime Sorge um das Kind wegen seiner Launen.
    Er dreht sich immer alles zurecht und wird kein gutes Haar an mir lassen.
    Ich habe Angst, mein Kind ist mein Leben.
    Er kann den offenen geregelten Umgang stets behalten und gerne mehr wenn er möchte, aber geteiltes Sorgerecht halte ich für riskant für mein Kind.
    An wen kann ich mit wenden, um mich vor einer dreckigen Klage zu schützen.
    Vorab vielen Dank für jedes ehrliche Wort und jede kleine Hilfe.
    Danke

  • Der Vater könnte das gemeinsame Sorgerecht beantragen und würde es wohl auch zugestimmt bekommen.


    Eure Beziehungsebene ist arg aus den Vorkommnissen der Vergangenheit belastet. Ich kann Dir nur empfehlen über Deine Ängste vor den was Du so befürchtest mal mit einer Erziehungsberatungsstelle in Deiner Nähe zu bereden.
    Vielleicht, und das wäre natürlich die allerbeste Methode, kannst Du zusammen mit dem Vater offen und mit großer Ersthaftigkeit Deine Sorgen besprechen.


    Ihr seid beide die Eltern und könnt die wichtigsten Entscheidungen nicht Dritten überlassen. Genauso wenig sollten wichtige Entscheidungen auch nicht nur aus der Perspektive von Angst, Sorge, Eingrenzung und dem was alles passieren könnte getroffen werden sondern auch aus der Perspektive von Chance, Teilnahme und Mut zum Unerwarteten.


    Bedenke bitte, dass Väter in der Vergangenheit auch berechtigte Angst davor hatten, dass Mütter über das Kind Macht ausüben. Viele Paare gehen mit großer Kränkung auseinander, da liegt Vertrauensverlust und Angst vor Machtmissbrauch bei beiden Eltern nahe ... Zumindestens erlebe ich das immer wieder in der Praxis so.


    Sprecht bitte mal über Eure Ängste.


    Achso noch was: Vor dem Familiengericht wird man nicht fertig gemacht. Bei uns im hohen Norden arbeiten schon viele Gerichte nach dem Cochemer Modell ... ... Insgesamt versucht man zusammen mit den Erziehenden gemeinsame Lösungen zu finden. Vorhaltungen und seht, ich bin der bessere Erziehende Nummern haben vor modernen Geerichten kaum noch bestand. ;-)

  • Hallo "Wach",
    Dank für schnellen Rat und Tat.
    Ich habe mit einem offenen Umgangsrecht nie Probleme gehabt, aber das kann ich nicht alleine regeln, da muss er auch mal sagen, wann er Zeit hat.
    Ich bin halt der Meinung, dass erstmal der Umgang gut laufen müsste, bevor wir zum geteilten Sorgerecht kommen.
    Unser Umgang als Eltern untereinander und die Bedürfnisse des Kindes müssten doch erstmal im Vordergrund stehen. Dummerweise zieht er die Klage dem Kauf eines Kinderbettes vor.
    Hier geht es nicht um besser oder schlechter, sondern darum wer da war und wer nicht (für das Kind).
    Am wichtigsten wäre mir, dass wir (Vater, Mutter, Kind) im Idealfall doch erstmal versuchen klar kommen zu können und einen Rhythmus entwickeln.
    Da liegt doch seine Chance zur Teilnahme und mehr...
    Niemand soll hier irgendjemandem entzogen werden.
    Bitte versteht mich nicht falsch.