Mutter schränkt Umgang ein und ich weiß nicht, wie ich handeln soll

  • Hallo Leute,

    vorweg:

    Ich hätte nie gedacht, dass sowas mal in meinem Leben passiert. Es kommt mir vor, wie ein Alptraum. Es ist eine emotionale Mischung aus:

    -Ohnmacht,

    -Angst,

    -Wut und sogar Hass,

    -und hauptsächlich Verzweiflung. Viel Verzweiflung.


    Mir gehts wirklich schlecht mit der Situation. Und das Schlimme: Ich sehe keinen Ausweg.



    Die Situation ist:

    -Ich habe mich vor 3 Jahren getrennt.

    -Das gemeinsame Kind ist jetzt 4 Jahre alt.

    -Gemeinsames Sorgerecht / unverheiratet.


    Getrennt habe ich mich primär, weil sie schon immer sehr dominant war. Mit dem Zusammenziehen wurde es dann unterträglich.

    Mit der Geburt des gemeinsamen Kindes folgte Wutanfall auf Wutanfall ihrerseits(Seit etwa einem Jahr dokumentiere ich die Wutanfälle teilweise auch schriftlich).

    Ich habe zweitweise im Freien geschlafen, weil ich es zu Hause nicht mehr aushielt.

    Irgendwann habe ich dann den Schlusstrich gezogen und bin ausgezogen.

    Meine Immobilie habe ich ihr überlassen. Nicht zuletzt, weil ich will, dass mein Kind in einer guten Nachbarschaft aufwächst.

    Ich selbst wohne jetzt in einer 35qm Mietwohnung.

    Parallel zur Trennung habe ich meinen Beruf als Krankenpfleger aufgegeben. Ich war völlig überlastet und habe Depressionen und Rückenprobleme entwickelt.

    Ich bin bis jetzt kaum arbeitsfähig.

    Aktuell läuft ein Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente.

    Meinen Alltag kann ich aber gut bewältigen. Ich mache sehr viel Sport und lebe sehr gesund. Das tut gut.


    Streitpunkt mit der Ex ist:

    Sie verbietet Übernachtungen meines Kindes bei mir. Auch Urlaub würde ich gerne mit meinem Sohn machen.

    Ich "darf" aber ansonsten mein Kind jederzeit sehen. Aber immer nur nachmittags für ein paar Stunden.

    Die Begründungen für diese Verbote kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

    Sie begründet es damit, dass sie mich für nicht geeignet hält, mich länger als ein paar Stunden um meinen Sohn zu kümmern.

    Ich teile diese Einschätzung absolut nicht. Ich bin sehr wohl dazu in der Lage, mich um mein Kind zu kümmern.

    Sie sagt auch selbst, dass von mir keine Gefährung des Kindeswohls ausgeht. Soweit ich weiß, darf nur dann der Umgang beschränkt werden.

    Auch scheint das nicht die ganze Wahrheit zu sein.

    Ich habe manchmal durchaus den Eindruck, dass sie mich mich Umgangsentzug "bestrafen" will. Erst letzten Monat hat sie mir ein länger geplantes Urlaubswochenende mit meinem Sohn kurzerhand aus einem ihrer Wutanfälle heraus verboten.

    Auch scheint sie zeitweise eifersüchtig auf mich zu sein - Denn mein Sohn fällt mir bei jedem Treffen um den Hals und sie spielt dann die zweite Geige.

    Manchmal erlaubt sie sogar eine Übernachtung bei mir - Nur um sie dann wieder zu verbieten.

    Ich kann nicht so ganz erkennen, was genau jetzt der oder die Gründe für das Verbot sind.



    Der juristische Weg:

    Ich habe mich vor einigen Tagen erstmals juristisch beraten lassen. Das Gespräch ging zwar lange - So wirklich klüger bin ich nicht geworden. Der Anwalt sagte, ich solle mich ans Jugendamt wenden.

    Das Problem, dass ich habe: Ich bin erpressbar durch meine Ex. Ich war als Krankenpfleger selbstständig und habe es mit Steuern nicht genau genommen. Sie weiß das und ich nehme an, dass sie auch einen Nachweis hat. Ich glaube zwar nicht, dass meine Ex mich wut-anzeigen will. Aber sie ist wirklich emotional unberechenbar. Mal ist sie lieb, im nächsten Augenblick rastet sie komplett aus. Und es macht mit Sorge, dass sie in einem dieser Wutmomente eine Anzeige gegen mich erstellt.

    Deswegen scheue ich den Gang zum Jugendamt. Eigentlich sollte mir dies ja helfen, mein Umangsrecht durchzusetzen. Ich habe die Befürchtung, dass sie in einem gemeinsamen Beratungsgespräch wütend wird und mich "verpfeift".


    Zudem scheue ich aus weiteren Gründen den Gang zum Jugendamt:

    Ich=Erwerbsunfähigkeitsrente und Depressionen, meine Ex=Beamte.

    Ich=35qm Mietwohnung, meine Ex=120qm Eigentum.


    Zudem kommt es mir so vor, als lägen die Sympathien grundsätzlich eher auf seiten der Mutter.

    Was man da im Inernet für Horrorgeschichten übers Jugendamt liest. Wo Vätern jahrelang aus Inkompetenz Kinder entzogen wurden und Ähnliches. Mir kommt es fast vor, als ständen Väter unter Generalverdacht.


    Übrigens wären meine Steuerdelikte in etwa einem jahr verjährt. Es wäre vielleicht klug, so lange noch auf Übernachtungen und Urlaub zu verzichten.


    Ich tue mich aber schwer damit, immer der Bittsteller zu sein. Und ihren Launen ausgeliefert zu sein. Auch ich streite dann manchmal.

    Ich will doch nur ein Familienleben mit meinem Kind habe.

    Einfach nur ein Familienleben. 🙁

    Mich macht das wirklich total fertig.

    Vor allem: Verzweiflung. Ich schlafe kaum. Ich kann den ganzen Tag an nichts anderes denken. Besonders fassungslos macht mich, dass sie eigentlich gar keine rechtliche Handhabe hat, mir den Umgang einzuschränken.


    Es ist ein Gefühl der Ohnmacht. Und der Verzweiflung.

    Sie hat Macht über mich und nutzt diese gegen mich. Und ich kann nichts dagegen tun.


    Danke fürs Lesen.


    Vielleicht habt ihr Ideen, wie ich dieses Dilemma der Erpessbarkeit lösen kann.

    Auch für aufmunternde Worte bin ich sehr sehr dankbar. Ich habe leider keinen zum Reden.

  • Hi,


    nun komm mal auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir haben es hier - was bedauerlich ist - mit einem ganz normalen Fall mittlerer Art und Güte zu tun, der geregelt werden muss.


    Der Anwalt hat recht. Der erste Schritt in so Fällen ist immer, wirklich immer sinnvoll, sich unter Einschaltung von Fachleuten um eine verbindliche Regelung zu bemühen. Das kann das Jugendamt sein, auch eine andere Hilfsorganisation. Und klar, auch im Jugendamt werden wie überall, wo Menschen arbeiten, Fehler gemacht. Nur, wenn auf beiden Seiten starke Emotionen involviert sind, dann werden im selben Fall 50% der Betroffenen die Empfehlung des Jugendamtes für super und fachkundig empfinden, die anderen 50% für katastrophal. Woran das wohl liegen mag?


    Du solltest versuchen, eine feste Regelung herbei zu führen, da kann das JA helfen, die machen das öfters, glaub es mir mal. Und wenn das nicht klappt, dann kommt wieder der Anwalt ins Spiel. Der kann sich dann um eine gerichtliche Fixierung kümmern.


    TK