Alles anzeigenHi,
bei meinen Kids war Erleichterung da nach der Trennung, sie waren 4 und 13 Jahre alt. Ich sehe es gerade in meinem unmittelbaren Umfeld. Der Junge ist 15, die Eltern sind wegen des Kindes nach meinem Empfinden zu lange zusammen geblieben. Der Junge ist mal da, mal dort, die schulischen Leistungen sind sogar besser geworden. Ich denke mal, man darf den Druck, der eine nicht intakte Beziehung der Eltern auf die Kinder ausübt, nicht unterschätzen. Der 15-jährige meinte zu mir auf Nachfragen: Klasse, jetzt bekomm ich doppelt Weihnachtsgeschenke, fahre doppelt in den Urlaub und ich hab kein schlechtes Gewissen mehr, weil die Eltern ja nur wegen mir zusammen geblieben sind. Wichtig ist halt die Zuverlässigkeit, die die Eltern rüberbringen müssen. Dass sich da nichts ändert, das ist von ganz entscheidender Bedeutung. Und - in der Klasse ist das ja kein Einzelfall. Es ist heute was normales. Auch das spielt eine Rolle.
Herzlichst
TK
als ich die Gründe des Jungen gelesen habe, warum es gut ist, dass die Eltern getrennt sind, dachte ich zuerst: Das sind typische positive Dinge, die man sich zurecht legt. Irgendetwas Positives muss die Trennung ja haben. Es klang mir wie eine Ausrede.
Da machte mir gleich Sorgen, aber da er nun auch gesagt hat, dass er ein schlechtes Gewissen hat, dass die Eltern nur wegen ihm zusammengeblieben sind, da dachte ich: Ok, er scheint tatsächlich erleichtert zu sein. Es muss für ein Kind wahnsinnig schlimm sein, wenn es glaubt, dass die Eltern nur wegen ihm zusammen sind. Und da die Ehe dann offensichtlich nicht funktioniert, gibt sich das Kind womöglich die Schuld an jedem Streit und jeder misslichen Lage. Kaum auszudenken, welcher Druck auf dem Kind lasten muss. Da ist es ganz definitiv besser, wenn sich das Paar trennt.
Danke TK, dass du noch einmal an die Zuverlässigkeit der Eltern appellierst und noch einmal daran erinnerst, dass man dem Kind auch das Gefühl gibt, dass so eine Trennung oder eben Scheidung etwas Normales ist. Und dass sich auch danach alles normal verhalten wird. Und ganz wichtig war es uns auch, dem Jungen zu sagen, dass es das Richtige für uns ist.
An Thorsten: Da hast du Recht. Nun, dann werde ich in einem Buchladen stöbern und anlesen.