Kindesunterhalt nach Aufgabe der Selbständigkeit

  • Hallo zusammen.


    Danke Sehr Fresh_Debugged. Gehe von einer identischen Geschichte aus, einer der auch "einiges" über sich ergehen lassen muß.
    (Nicht böse gemeint)


    Ich wünsche hier keinen in so einer Situation zu sein. Ich kann ja auch ein "Lied" davon singen. Ich selber litt auch unter Panikattacken und konnte mich nicht mehr konzentrieren am Arbeitsplatz.
    Wodurch soll beim Unterhaltspflichtigen denn Geld herkommen? Dies kann doch nur durch Arbeit(ehrliche) Arbeit erfolgen!
    Dieses werden allerdings nicht alle hier verstehen, weil diese Personen nicht damit in "Berührung" kommen.


    Nur einmal zur Info: Jeder 2. Haushalt in Deutschland lebt auf "Pump"!
    Dies sind die Menschen die thz2906 die beschreibt(Dicke Autos und Handys).
    Damit kann ich(Unterhaltspflichtig) aber nicht gemeint sein. Diese Kritik ist völlig überzogen und geht auch an der Realität völlig vorbei.


    Grüße Ast45


  • Das Jugendamt schreibt dass in den Titel hinein, was der Unterhaltspflichtige da hineinschreiben will. Durch Steuererleichterung gefördert wird aber selbstverständlich nur das, wozu der Unterhaltspflichtige auch wirklich verpflichtet ist. Alles darüber hinaus ist Kür und muss er schon selber bezahlen.


    Das habe ich in der Praxis aber anders erlebt. Der Urkundsbeamte hat sich geweigert, weniger als das zu titulieren, was berechnet wurde, dabei stand eine Anhebung des Selbstbehalts nach DDT unmittelbar bevor. Ist sogar nachvollziehbar, weil der Unterhaltsberechtigte sein Schutzbefohlener ist. Das man das auch bei einem Notar hätte machen können, weiß man auch erst hinterher. Der Bürger muß ja auch schliesslich die 2835 Paragraphen des BGB kennen.


    Den unterschwelligen Vorwurf, das die Leute, die von der öffentlichen Hand leben, den Hals nicht voll bekommen, muß man sich nicht annehmen. Die Steuersparer, Subventionsnutzniesser, Prämienkassierer und Leute, die mehr Werbungskosten als den Arbeitnehmerpauschbetrag in ihre Steuererklärung eintragen, oder Scheinfirmen zu
    Steuerentlastungszwecken gründen, finanziere ich ja schliesslich auch aus meinen monatlichen vierstelligen Steuer- und Sozialabgaben mit.


    Genau so könnte man argumentieren, wenn sich jemand mit einer Alleinerziehenden zusammen tut und ohne finanzielle Pflichten an den Kindern erst mal die Daumenschrauben bei den Zahlpapas ansetzt. Und wehe, die zahlen dann nicht genug, weil es nicht für den 3. Urlaub im Jahr reicht, dann gibt es aber das volle Vollstreckungsprogramm.


    Das Problem ist doch nicht die Anzahl der Kinder, die hat unsere Bundesregierung doch so gern und hätte sogar gerne noch mehr. Das die Familiengerichtsbarkeit immer noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist, sich nicht an der gesellschaftlich/politisch gewünschten familiären Rollenverteilung orientiert und ständig Nackenschläge vom EGMR bekommt, ist das viel grössere Übel.

  • Da kann man sicher unterschiedlicher Auffassung sein, je nachdem, was man da für individuelle Erfahrungen mit seinen Zeitgenossen gemacht. Und man muss sich letztlich selber überlegen, welche Schuhe man sich anzieht und welche nicht.


    Tatsache ist, dass zu allererst mal die leiblichen Eltern für ihren Nachwuchs aufzukommen haben und niemand, niemand sonst. Nicht die "Gesellschaft" und nicht der Neue von der Mutter. Punkt.

  • Hallo,



    Tatsache ist, dass zu allererst mal die leiblichen Eltern für ihren Nachwuchs aufzukommen haben und niemand, niemand sonst. Nicht die "Gesellschaft" und nicht der Neue von der Mutter. Punkt.


    So ist es gesetzlich geregelt. Aber auch das Familienrecht bedarf einer regelmäßigen Reform.


    Die alten "Denkmuster" zum Teil schon entstaubt, müssen überprüft werden.


    lg
    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Also, die Eltern meiner ersten Frau sind noch für "schuldig" erklärt worden, wenn sie sich haben scheiden lassen wollen. Das war in den 70ern. Da gab's keinen Unterhalt für die Mutter. Kann mir keiner erzählen, dass sich seitdem nichts getan haben soll.


    Ansonsten ist der Wert "Familie" heute nicht mehr sonderlich beachtlich anscheinend. Da wird geheiratet, vermehrt, geschieden, mit jemand anderem weitervermehrt, bis auch die Frau nicht mehr schön genug ist, dann wieder geschieden und ruckzuck hat man seine 5 Kinder mit 3 Frauen beieinander. Einkommen? Ach ja, Arbeit, da war ja noch was. Schon in der Schule nur hinter den Röcken hergewesen und nicht den Lehrern zugehört, also nix Gescheites gelernt und zuwege gebracht, also heute kein Einkommen. Und nun muss Vater Staat ran oder die jeweils Neuen der Exfrauen. Damit man weiter 3 HighspeedInternethandys und ein dickes Auto fahren kann.


    *lach*


    Ist natürlich provokativ gemeint und sehr plakativ. Am Ende gibt es für die meisten gescheiterten Familien irgendwo gute Gründe, aber ich finde, dass viele Menschen sich das sehr leicht machen oder sehr leicht vorstellen. Und das ist es eben nicht. Eine zerstörte Familie ist eine zerstörte Kindheit. Eine zerstörte Kindheit kann kaum "heile" Erwachsene hervorbringen. In so fern wird da sehr oft sehr verantwortungslos unüberlegt gehandelt. Klar kann man auch heute noch unverschuldet in Not geraten durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Dann ist das was anderes und in Ordnung, Hilfen in Anspruch zu nehmen. Aber wenn ich so sehe, was sich allein schon im familiären Umfeld meiner Frau hier abspielt, kriege ich das Kotzen. Da kann man nur sagen: selber Schuld! Man kann doch nicht buchstäblich alles immer nur aus der Hüfte schießen und sich dann wundern, wenn es schief geht. Und da sage ich mir dann, wer so dämlich ist, der muss dann eben bluten. Tut einem dann nur um die Kinder aus diesen zerrütteten Familienverhältnissen leid. Wie sollen die sich jemals "normal" entwickeln?? Aber naja, Eltern kann man sich nicht aussuchen.

  • Hallo,


    Kann mir keiner erzählen, dass sich seitdem nichts getan haben soll.


    Ja schon, aber tendenziell ein bisschen zu einseitig. Erziehungsarbeit wird abgeschafft, Frauen zu besseren Männern gemacht (die sollen ja arbeiten gehen) und die Kinder in den Hort gesteckt. Der staatliche Imperialismus ist doch quasi selber dabei, die Institution der Familie platt zu machen.



    ich finde, dass viele Menschen sich das sehr leicht machen oder sehr leicht vorstellen. Und das ist es eben nicht. Eine zerstörte Familie ist eine zerstörte Kindheit. Eine zerstörte Kindheit kann kaum "heile" Erwachsene hervorbringen. In so fern wird da sehr oft sehr verantwortungslos unüberlegt gehandelt.


    Das wußte auch schon Adenauer, in dessen Vorstellungen es Alleinerziehende nicht einmal gab. Und jetzt?
    Zurück zum Schuldprinzip, wie es die AfD in ihrem Parteiprogramm gerne hätte?


    Zitat

    Aber wenn ich so sehe, was sich allein schon im familiären Umfeld meiner Frau hier abspielt, kriege ich das Kotzen. Da kann man nur sagen: selber Schuld! Man kann doch nicht buchstäblich alles immer nur aus der Hüfte schießen und sich dann wundern, wenn es schief geht. Und da sage ich mir dann, wer so dämlich ist, der muss dann eben bluten.


    Ich weiß, was du meinst. Ich bin auch so erzogen worden, daß man sich die Suppe auslöffelt, die man sich eingebrockt hat. Für die Folgen stehe ich auch ein. Aber ich lasse mich deswegen z. B. von den Behörden, die mit der Masseumverteilung beschäftigt sind, nicht auf eine Stufe mit Gewohnheitsverbrechern stellen. Wenn man die Textbausteine in den Anschreiben schon ließt, könnte man meinen, das gleich das SEK vorbeikommt, wenn man einmal falsch mit der Wimper zuckt.


    Zitat


    Tut einem dann nur um die Kinder aus diesen zerrütteten Familienverhältnissen leid. Wie sollen die sich jemals "normal" entwickeln?? Aber naja, Eltern kann man sich nicht aussuchen.


    Bei engagierten Eltern lassen sich die Folgen zumindest abmildern. Ich bin sehr froh, das ich auf diesem Feld keine offenen Baustellen habe und ich bin auch stolz auf die konstant außerordentlich guten (außer)schulischen Leistungen der Kinder. Den größten Anteil an diesen Ergebnissen hat zweifelsohne die Mutter und die Tatsache, daß wir bei den Belangen der Kinder an einem Strang ziehen und ich als Vater auch im Alltag der Kinder präsent sein kann und nicht durch den nächsten Unterhaltszahler ersetzt werde. Aber es gibt eben nicht "die Eltern" und auch nicht "die Kinder".
    Ausreißer bei intakten und wohlhabenden Familien gibt es(leider) auch zur Genüge. Das ist kein Garant für eine "normale" Kindheit. Wobei ich eher die Worte "glücklich" und "erfüllt" verwenden würde.

  • Ich stimme Dir in allen Punkten zu.


    Es gibt keine Lösung für diese Probleme. Sie sind eine Folge der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, sowohl in gesellschaftlicher als auch individueller Hinsicht. Das ist nicht zuletzt eine Folge jahrzehntelangen Wohlstands unserer Gesellschaft, die aus vielen Menschen rücksichtslose Egomanen gemacht hat, die nix anderes im Sinn haben als den eigenen Komfort und das möglichst auf Kosten anderer.


    Wie gesagt, ich beobachte, dass konservative Werte wie Familiensinn und Verantwortungsbewusstsein an Bedeutung verlieren. So lange das in den Familien die vorherrschende Praxis ist, brauchen wir uns über eine Verbesserung der Verhältnisse keine Gedanken zu machen. Das kommt schon aus den scheiternden Familien selbst und hat nicht viel mit Gesellschaft oder Justiz zu tun. Wenn sich da was ändern soll, müssen sich zunächst die Menschen ändern. Die Gesellschaft und ihre Instanzen, ihre Gesetze sind letztlich von diesen Menschen gemacht.


    Meiner Meinung nach sind die besten Garanten für eine glückliche und erfüllte Kindheit klare Strukturen und Sicherheit. Sowas gibt es nur in intakten Familien mit Eltern, denen Familie wichtig und wertvoll ist und kein Wegwerfartikel.