Sorgerecht und Wechselmodell

  • Hallo ich bin ehrlich gesagt ein bisschen verzweifelt und darum schreibe ich jetzt mal um mir Rat zu holen über das Forum.


    Und zwar geht es darum der Kindesvater klagt das gemeinsame Sorgerecht gerade ein und ich bin damit überhaupt nicht einverstanden was aber auch Gründe hat.



    Man kann sich mit ihm nicht einigen es muss immer so laufen wie er es will, wenn ich sage das es nicht in Ordnung ist wird Streit gemacht, wir können garnicht richtig kommunizieren, weil es meistens Ärger gibt, Kommunikation ist nur dann möglich wenn ich Single bin hört sich blöd an ist aber so wenn ich in einer bz bin kann man mit ihm nicht wirklich reden das stört mich sehr. Er nimmt auch Drogen, würde es aber vor Gericht abstreiten. Das Jungendamt interessiert dies aber auch nicht. Er hat der Kleinen auch schon ins Gesicht gehauen vor mir und Zeugen, selbst das darf er laut Anwalt. Wenn ich was verbiete wie zum Beispiel sie darf keinen Lutscher haben, da sie mit 2 Jahren fast erstickt währe, weil er ihr heimlich einen gegeben hat. Er hört einfach nicht, sie ist jetzt 4 und man hat natürlich Angst, das sowas nochmal passiert. Egal was ich sage und mache er widersetzt sich allem. Jugendamt und Anwalt keiner hilft mir ist ja alles ok wie er sich verhält.

    Dann hat er meinem Schwager damals gesagt er will das Sorgerecht nur weil er keinen Unterhalt mehr zahlen will Darum auch das wechselmodell.

    Es läuft jetzt schon sehr schwierig wie soll es erstmal werden wenn er das gemeinsame Sorgerecht hat was kann ich tun das er es nicht bekommt denn dann wird es erst richtig schwer.


    Er hat sie auch alle 14 Tage von Freitag bis Montag früh, die kleine hat mir jetzt gesagt, wenn sie zu mir nachhause möchte oder mich anrufen will, weil sie mich vermisst, geht er nicht auf sie ein. Das schadet ihr sehr. Er kann die Kleine doch nicht zwingen bei ihm zu bleiben oder sehe ich das falsch.


    Wir waren auch bei der Familienberatung um die Kommunikation zu verbessern, dies führte dennoch zu keinem Ergebnis.



    Es gibt noch viele andere Dinge aber die möchte ich jetzt nicht aufzählen.




    Ich würde mich freuen von euch zu lesen vielleicht habt ihr ja Ratschläge was ich machen kann.

  • Hallo Lina,


    wir haben hier zwei Problemkreise. Ich versuche mal, das etwas aufzutröseln.


    Problemkreis 1: was bedeutet gemeinsames Sorgerecht? Überspitzt formuliert ein paar Unterschriften bis zur Volljährigkeit, mehr nicht. Ich liste mal die wichtigsten auf. Kita-Vertrag, welche weiterführende Schule, Schüler-Girokonto, Auslandsurlaub, ärztliche Behandlungen, die über das Normale hinausgehen, Ausbildungsvertrag, wenn das Kind noch nicht volljährig ist. Alles andere sind Alltagsentscheidungen des täglichen Lebens, welche das Elternteil fällt, bei dem sich das Kind gerade aufhält. Abgesehen davon, dass das gemeinsame Sorgerecht die Regel ist, und das alleinige Sorgerecht die Ausnahme, lohnt es sich einfach nicht, deshalb einen Aufstand zu machen. Falls der Vater bei einer dieser Unterschriften grundlos bockig ist, ist es nicht allzu schwer, dann auch das alleinige Sorgerecht zu bekommen. Aber, es ist doch ein Unding, das zahlende Elternteil von allen Entscheidungen auszuschließen, aber zahlen darf er trotzdem.


    Problemkreis 2: Umgang mit dem Kind. Da scheint einiges im Argen zu liegen. Erst einmal, Drogenkonsum ist kein Grund, den Kindesumgang zu beschränken. Wir haben genug Abhängige, bei denen sogar Kinder leben, und das funktioniert. Auch das Verbieten von Kontaktaufnahme mit der Mutter bei Aufenthalten beim Vater sehe ich nicht als problematisch an. Auch deine Tochter muss sich an Regeln gewöhnen. Und dazu gehört, dass die Umgangswochenenden nicht plötzlich abgebrochen werden, weil das Kind es so will, oder es permanent über Telefon Kontakt mit dir hält. Da muss eine Selbstverständlichkeit rein kommen, die natürlich auch erst einmal antrainiert werden muss. Man kann ja auch kein Kind plötzlich aus der Schule abholen, nur weil es ihm nicht gefällt.


    Zu diesem Problemkreis gehört auch das Wechselmodell. Da ihr überhaupt nicht miteinander könnt, hätte der Vater nach meiner Einschätzung sehr, sehr wenig Chancen, das durchzusetzen. Ich tendiere da so in Richtung null. Mach dir da keinen Kopf.


    Herzlichst


    TK