Ständige Drohungen

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin neu und hoffe auf eure Erfahrungen und Tipps.


    Ich versche mich kurz zu halten aber dennoch alle wichtigen Details mit zu teilen.


    Habe mich vor 3 Jahren aus einer nicht so schönen Ehe Dank Familie und Freunde trennen können. Unser Kind lebt bei mir und zu Beginn war der Umgang immer ziemlich spontan, jenachdem wie wer Zeit hatte, nur Nachts war das Kind immer bei mir. Bin natürlich aus dem gemeinsamen Haus raus und mit Zustimmung des Vaters auch etwas weiter weg gezogen. Da ich das übliche Modell wollte mit alle 2 Wochen Umgang und hälftigen Ferien und er aber nicht. Er nimmt im Sommer 2 Wochen das Kind und ca 1x im Monat, ging er vor Gericht um alles direkt schriftlich fest zu halten damit ich nicht sagen kann, he da ist ein Kindergeburtstag vom Freund und nächstes WE kommt der kleine dann zu dir oder ein anderes WE.....NEIN, auf einmal hatte ICH einen Partner und auf einmal wurden mir bei allem Steine in den Weg gelegt. Ich habe den Unterhalt damals nicht berechnen lassen weil mir das nicht wichtig erschien und mir versprochen wurde alles zu teilen....Also auch das war dann hinfällig und es kamen dann Aussagen wie "du wolltest die Trennung also sieh zu wie du das Kind ernährst"... Natürlich habe ich dann um alles vernünftig zu haben den Unterhalt berechnen lassen und nach ca 1/2 Jahr dann war auch das nach Gemecker erledigt. Das nächste waren dann die Absprachen wegen den Fahrten....Auch die wurden gerichtlich fest gelegt und ich muss ehrlich gestehen eher zum Nachteil vom Vater und auch da wollte ich ein Stck entgegen kommen.... Aber ständig neue Sticheleien und Gestänker vom Vater haben mich dann dazu gezwungen einfach "zurück" zu rudern und gesagt dann nun ALLES so wie das Gericht es entschieden hat. Ich lass mich nicht weiter beschimpfen und anschreien.... Der Vater hat nun aber -warum auch immer ein Problem mit dem "fahren" und der Unterhaltszahlung und will das Kind zu sich holen. Dazu muss ich sagen hat der kleine momentan in der Schule ein paar Schwierigkeiten und ich blöde Kuh habe den Vater gebeten mit mir unserem Kind zu helfen und genau das wird nun zum Anlass genommen um es zu sich zu holen....In mir steigt natürlich Panik auf....Und meine Frage ist ob es wirklich so einfach geht wie der Vater es sagt.... Plötzlich könne er seine Arbeitszeiten ändern und plötzlich können Oma und Opa die Betreuung mit am Nachmittag nach der Schule übernehmen und plötzlich zieht die langjährige on-off Partnerin bei dem Vater mit ein. Und natürlich ist bei mir alles schlecht....


    Mein Leben besteht aus einem seit 2 Jahren konstanten Familienleben mit 2 weiteren Kindern und einem normalen Alltagsjob von Montag bis Freitag. Wir haben seit 2 Jahren Haus und Hof und meine Eltern und Schwiegereltern wohnen in unmittelbarer Nähe. Mein Job ist im gleichen Ort.


    Ich möchte für den kleinen doch nur Ruhe und einen vernünftigen und geregelten Umgang ohne ständig in Angst zu leben.


    Liebe Grüße

    Zoe

  • Hi,


    im Prinzip gibt es nur sehr wenig auf dem Weg der direkten Kommunikation zu regeln, auch wenn man das gemeinsame Sorgerecht hat. Dich gehen die Lebensumstände des Vaters im Prinzip nichts an, umgekehrt ist es genau so. Insbesondere sollte man jedwede Wertung ("on/off Beziehung" gegen gut geordnetes eigenes Leben) unterlassen. Das bekommt auch das Kind mit und führt nur zur Verhärtung der Fronten.


    Ihr habt etliche Gerichtsverfahren hinter euch, eigentlich sollte damit alles klar sein. Und zur Vermeidung von Unsicherheiten hat man sich streng daran zu halten. Wenn er eine Abänderung will, dann muss er halt klagen. Niemand muss sich anbrüllen lassen; es ist auch kein Grund da, überhaupt mündlichen Kontakt zu halten. Das wäre mein Einstieg in die Problematik.


    TK

  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Was würdest du mir mit auf dem Weg geben? Jegliche Gespräche mit JA etc sind gescheitert.


    Und in wie weit ist es realistisch das übers Gericht angeordnet wird das Kind beim Vater leben zu lassen?

  • Hi,


    da ich keine wahrsagerischen Fähigkeiten habe (leider, sonst hätte ich schon längst im Lotto gewonnen), weiß ich nicht, wie ein Gericht entscheidet. Es kommt auf das Kindeswohl an, wichtig ist im Augenblick, dass jedwede Auseinandersetzung vermieden wird. Das Kind ist alt genug, um die paar Schritte von Haustür zum abholenden Vater zu laufen; evtl. kann es ja auch schon alleine mit Öffis zu ihm fahren. Häufig ist es ja schon hilfreich, wenn man gezielt die Situation entspannt. Und das merken die Kinder auch, glaub es mir mal.


    TK

  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Was würdest du mir mit auf dem Weg geben? Jegliche Gespräche mit JA etc sind gescheitert.


    Und in wie weit ist es realistisch das übers Gericht angeordnet wird das Kind beim Vater leben zu lassen?

    Hallo,

    dazu kann ich generell sagen, es geht dem Gericht immer ums Kindswohl. Und nicht, wie viele es denken, ums Vater/Mutter -Wohl.

    Wenn das Kind besser beim Vater aufgehoben ist, weil es dort leben möchte, oder weil die Umstände deutlich (!) besser sind, also übertrieben, Vater hat ein Haus, kann die Betreung besser sicherstellen, Mutter ist in Vollzeit arbeiten und das Kind hat kein eigenes Kinderzimmer, dann kann das Gericht auch über dem Kopf des Kindes weg entscheiden dass das Kind besser beim Vater aufgehoben ist. Noch eher natürlich wenn generell Kindswohlgefährdung vorliegt da die Mutter beispielweise Alkoholabhängig ist.


    Aber solltest Du dem Kind eine gute Betreuung gewährleisten, er fühlt sich bei dir wohl und möchte auch bei dir wohnen, musst du dir erstmal keine Gedanken machen.


    Aber die Angst und Sorgen habe ich auch hinter mir. Nach der Trennung hat der Vater vor Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragt. Ein Verfahrensbeistand hat die Kinder "interviewt" und alle Kinder haben ganz klar gesagt, dass sie bei mir leben möchten. Dem ist das Gericht letztendlich nachgekommen.


    Man muss dazu sagen, dass sein Verhalten damals einen riesigen "Knacks" hinterlassen hat. Seither kommuniziere ich nicht mehr mit ihm und nur noch das Nötigste die dem Umgang betreffen.

    Das rate ich dir dann auch. Es gibt leider den Typ Vater, die lassen einem einfach nicht in Ruhe und suchen ständig nach Fehlern und die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen um einem dann ans Bein zu karren.

    Da hilft nur: Freundlich bleiben, aber bestimmt und sachlich, schauen dass die Kommunikation auf das Minimum reduziert wird und ganz wichtig: Sich an die gerichtlichen Vereinbarungen halten. Wenn er alle 2 Wochen Umgang hat, sollte das auch so stattfinden.


    Dann hast Du erstmal nichts zu befürchten.


    Viel Kraft weiterhin!

  • Du, diesen Typen gibt es auch bei Müttern. Das ist nicht geschlechtsabhängig, glaub es mir mal. Wichtig ist eben, dass man den Kontakt nicht sucht, ständig rummäkelt, sondern eben das alles sauber trennt. Das ist der erste Schritt.#


    Und - die (finanziell) besseren Lebensumstände sollten eigentlich keine bzw. nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Entscheidend ist gerade bei kleineren Kindern die Kontinuität bei der Hauptbezugsperson. Bei älteren Kindern ist das dann nicht mehr so wichtig, aber die ersten ca. 10 Jahre schon.


    TK