Versorgungsausgleich - schief gelaufen

  • Guten Morgen zusammen :)


    Wir hatten letzten Montag Scheidungstermin. Die Scheidung wird in knapp 3 Wochen rechtskräftig. Wir wollten beide auf Versorgungsausgleich verzichten. Ich war allein durch meiner RAin vertretten. Mit den Versorgungsausgleich ist einiges schief gelaufen ;(
    Vor einigen Monaten wollten wir dies in der Scheidungsfolgervereinbarung mit aufnehmen. Der Notar hat davon abgeraten, seine Begründung: Das Familiengericht hat hier sowiese das letzte Wort. Von meiner Anwältin kam keine vernüftige Aussage wie wir vor der Scheidung darauf verzichten könnten außer "Das geht nicht und lass uns abwarten was von der Betriebsrente ausgerechnet wird" :cursing: (VW lässt lange auf sich warten), obwohl ich immer dafür war, das wir beide gegenseitig verzichten egal was kommt, denn es könnte nur eine geringfürgige Differenz kommen. Es hatt sich nach Berechung der RV ergeben dass, nach gegenseitige Verrechnung der Punkte, von mir noch 1,8174 von meinen Punkte an meinen Ex-Mann zu übertragen sind, was ca bzw. 55,34 € also eine geringfürgige Differenz. Von Volkswagen ergab sich eine Ausgleichsumme von knapp 8.000,00. Diese soll duch interne Teilung erfolgen (was das auch immer in der Praxis heisst, weiss ich immer noch nicht genau, aber versuche zu klären)


    Was mich frustirert ist, das meine RAin sich nicht ausreichend informiert hat und keine klare Info gab. Selbst als die Ausrechnungen vom RV und VW vorgelegt haben, schein sie überfordert zu sein und könnte mich nicht informieren, wer was wieviel an wem wann und wie lange auszahlen müsste. Mein Ex wollte einen Rechtsanwalt mitbringen damit wir beim Termin auf den Versorgungsausgleich verzichten könnten (kam aber ohne Rechtsanwalt zum Termin. Er wollte sich das Honorar spare :cursing: ) Ich finde die Durchführung des Versorgungsausgleich bringt weder mir noch ihm Vorteile, sondern nur Nachteile. Kann man trotzdem noch beantragen, dass der Versorgungsausgleich nicht durchgeführt wird? Meine Anwältin behauptet, dass wenn wir das tun, dann widersprechen wir das ganze Scheidungsverfahren und das ganze fängt von vorne an ?( Das kann ich gar nicht glauben. Kennt sich jemand etwas aus? Hilfe ;(


    Danke im Voraus
    Mocky

  • Hi,


    na wenn der Versorgungsausgleich keine Vorteile bringt, dann bringt er doch auch keine Nachteile. Fakt ist nun mal, dass ein Verzicht auf den Versorgungsausgleich vom Gericht genehmigt werden muss, sonst läuft das nicht. Und das Gericht genehmigt die Durchführung des VA auch nicht immer. Und da der Ehemann keinen Anwalt hatte, war eben ein Verzicht nicht möglich. Du konntest also gar nichts machen, deine Anwältin auch nicht. Die Berechnung dessen, was aus der gesetzlichen Rentenkasse zu übertragen ist, die kannst du doch alleine machen. Erworbene Anwartschaften in der Ehe, addiert, dann geteilt durch zwei, und schon weiss man, was von wem nach wem rüberüberwiesen worden wird. Und Betriebsrenten, da ist es häufig nicht möglich, das vorab zu berechnen. Deshalb gibt es für diese Fälle bei bestimmten Konstellationen eben noch die endgültige Abwicklung bei Eintritt in die Rente.


    Ihr konntet nicht auf den VA verzichten, selbst wenn ihr das hättet tun können, wäre es offen geblieben, ob das Gericht das genehmigt hätte. Wieso also die Aufregung?


    Herzlichst


    TK

  • Hallo mocky,


    auf den Versorgungsausgleich kann verzichtet werden, wenn absehbar ist das ein Partner


    später nicht zum Sozialfall wird ( Altersarmut usw.).


    Du hattest eine Fachanwältin für Familienrecht?


    Die Betriebsrente müsste doch in die Berechnung mit eingeflossen sein?


    Euch ging doch eine Berechnung der RV zu .


    Wenn es nur eine geringe Differenz bedeutet, warum wollt ihr das nun ändern?


    edy

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  • Hallo Edy und TK,


    danke für eure Antworten. Mein Ex regt sich darüber auf wegen der Betriebsrente. Er ist der Meinung, dass er mir den Betrag von 8.000,00 selbst überweisen muss. Ich denke, er müsste höchstens aufstocken damit seine Betriebsrente nicht vermindert wird...und das kann er momentan nicht, weil er ein Haus neu finanziert hat. Aber so wie ich verstanden habe, wird bei einer internen Teilung ein extra Konto bei VW für mich angelegt. Also, es wird mir nichts ausgezahlt.... Ich bekomme quasi ein Konto so wie bei ganz normalen ausgeschiedenen Arbeitnehmer und die Rente wenn ich selbst Rentnerin bin vermutlich. Ich versucht bei VW anzurufen, aber noch keiner erreicht. Ich wollte genau wissen wie die Ausgleichzahlung läuft, etc. Anscheinend kommen wir aus der Nummer nicht mehr raus.


    edy zu deine Sätze:
    1 - geht es nach Scheidungstermin noch?
    2- Nein, keine von uns beiden wird zum Sozialfall
    3- Ja, aber sie war wohl überfordert weil er bereits Rentner ist und mit der VW-Betriebsrente. Auch hat sie sich nicht ausreichend informiert und konnte mir keine konkrete Zahlen nennen, nachdem die Bescheide vo n der RV und von VW vorlagen. Beim Scheidungstermin fragte ich der Richterin wie nun der Versorgungsausgleich ausfallen wird und als Antwort sagte sie, mit Recht, dass es nicht ihre Aufgabe sei uns das zu erklären, sonder der RAin. Vor dem Termin sagte meine RAin zu mir, dass die Richterin uns erklären würde wie der Versorgungsausgleich vorgenommen wird
    ?(so ein Kudelmudel!
    4- Ja, mittlerweiler weiß ich nur wie es mit der RV ist.
    5- wahrscheinlich lohnt es sich nicht und die Aufrechnung kommt auf plus/minus 0 ... aber der Ex macht jetzt schon Stress und will es Widersprechen. Stimmt das, dass wenn er das macht, die Scheidung auch widersprochen wird? Das wäre echt blöd.

    Liebe Grüße
    Mocky

  • Hallo mocky,


    bei mir wurde der errechnete Betrag meiner Betriebsrente zur Hälfte auf das Rentenkonto meiner EX


    überwiesen. Zwischen euch Partnern muss keiner dem anderen "privat" was überweisen.


    edy

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  • Hi Edy,


    dann ist es wohl eine externe Teilung gewesen, nehme ich an. Wahrscheinlich gab es bei dir die Möglichkeit durch Einzahlung diese "Lücke" auf deinem Konto aufzufüllen. Wahrscheinlich ist das was
    meinem Ex Sorge macht
    Mocky

  • Hallo Mocky,


    er hat doch die Möglichkeit mal direkt bei RV einen Termin zu machen oder dort anzurufen.


    Er kann einfach mal allgemeine Fragen stellen.


    oder hier eine gute Fragemöglichkeit:


    https://www.deutsche-rentenver…m/expertenforum_node.html


    edy

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  • Hi,


    es gibt bei Betriebsrenten/anderen privaten Altersversorgungen unzählige verschiedene Modelle. Im Prinzip läuft das so ab, dass der private Rententräger das ausrechnet. Häufig kann zum Zeitpunkt der Scheidung die Summe, die wie auch immer zu übertragen ist, noch gar nicht festgelegt werden, das geschieht dann später. Oder es ist nur eine Teilberechnung möglich, so wars bei mir. Deshalb wurde ja der schuldrechtliche Versorgungsausgleich eingeführt. Wie das bei VW ist, keine Ahnung, es gibt einfach zu viele Formen. Aber das ist ja mit Sicherheit nicht die einzige Scheidung bei VW, in die die Betriebsrente einbezogen ist. Einfach mal abwarten, was passiert.


    Bei mir war es vor vielen Jahren so, dass bei meinem Ex trotz 20 Jahren Einzahlung in den Zusatztopf nur Anwalrtschaften in Höhe von etwa 6 DM auf mein allgemeines Rentenkonto überwiesen wurden, im Scheidungsurteil wurde außerdem auf den schuldrechtlichen Versorgungsausgleich verwiesen, der frühestens nach xy Jahren würde durchgeführt werden können. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber ein ganz anderes Modell, welches auch noch mehrfach geändert wurde. Das alles können letztlich weder Richter noch Anwalt berechnen.


    Natürlich kann man auch gegen eine Scheidung vorgehen, muss der Ex zum OLG, geht nur mit Anwalt. Auch die Rentenkasse in Berlin, die ja letztlich diesen Teil des Beschlusses noch überprüft, kann Beschwerde gegen den Scheidungsbeschluss einlegen. Ich gehe außerdem davon aus, dass eine Firma wie VW insoweit ganz gut aufgestellt ist und auch für diese Fälle eine Beratungsstelle hat. Nur, das ist Angelegenheit des Ex. Mach dir da keinen Kopf.


    Herzlichst
    TK

  • Hallo,


    nach gegenseitige Verrechnung der Punkte, von mir noch 1,8174 von meinen Punkte an meinen Ex-Mann zu übertragen sind, was ca bzw. 55,34 € also eine geringfürgige Differenz


    das bedeutet 55,34 € monatliche Rente für dich weniger.


    edy

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    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Hi,


    irgendwie hab ich das Gefühl, dass der reguläre Versorgungsausgleich in diesem Fall doch angebracht ist. Du verschiebst eben die 55 € zu ihm und er verschiebt umgekehrt Teile der Zusatzversicherung zu dir. Ist doch absolut in Ordnung. Und das ist deshalb so wichtig, dass das klar ist, für den Fall, dass einer von euch mal ein Pflegefall wird und dann auf Sozialleistungen angewiesen ist. Denn so ein Pflegefall kostet und wird in der Regel vom Sozialamt zur Rente ergänzt. Inzwischen gucken die ganz genau, zumindest bei den 3 Sozialämtern, bei denen ich Einblick habe. Und so ist dann alles klar. Für beide Seiten.


    Herzlichst
    TK

  • Hallo Edy und Timekeeper,


    Ja, richtig... das mit der gesetzlichen Rentenversicherung, habe ich über die telefonische Beratung erfahren. Also, wie Edy sagt 1,8174 Punkte von mir werden auf ihm übertragen, nach heutigen Stand 55,34 € die meinen Ex sofort von der RV mehr bekommt weil er schon Rentner ist. Davon merke ich noch nichts...erst wenn ich in Rente gehe, dann ist meiner Rente um diese 1,8174 gemindert. Alles OK.


    Ich mache mir nur Sorgen, dass er Einspruch gegen die Scheidung einlegt, so dass wir den Versorgungsausgleich ausschließen können...Ich dachte er könnte nur gegen den Beschluss zum Vermögensausgleich vorgehen. Vielleicht kann ich etwas von VW erfahren...es interessiert mich natürlich auf was genau ich Anspruch habe.


    Mocky

  • Hi,


    nö, so einfach, wie er sich das vorstellt, geht das nicht. Wie geschrieben, kann er das ohnehin nur mit Anwalt machen. Und du musst einem Verzicht auch nicht zustimmen. Würde ich aus Gründen der Rechtssicherheit nicht tun! Die Frage, die sich mir im Augenblick stellt, ist eine ganz andere. Wenn er einen RA mandatiert um einen Verzicht auf den Versorgungsausgleich beim OLG durchzusetzen, wie soll das gehen? Du bist nicht anwaltlich vertreten (die Kosten kannst du dir sparen, denn OLG ist nicht so ganz preiswert), wie soll der Verzicht also zustande kommen? Geht doch gar nicht. Er hats irgendwann verbaselt, wobei das für euch von Vorteil sein kann, wie ich schon geschrieben hatte.


    Abwarten, was passiert und nichts tun.


    Herzlichst


    TK

  • @timekeeper,
    Ja, ich denke, dass es schon gerecht ausgefallen ist und das auf plus minus 0 kommt. Er bekommt nach Verrechnung der RV (178 von mir minus 123 von ihm) 55 € von meiner Rente und ich irgendwann ein X Betrag von seiner Betriebsrente, wahrscheinlich wenn ich selbst in Rente gehe...Wenn er so erpicht ist, das ganze zu widersprechen, kann nur bedeuten, dass er bereits mit VW gesprochen hat und es nachteilig für ihn ausfallen wird, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Wir Waren 12 Jahren verheihatet, aber er ist seit 6 Jahre in Rente, also, darf nicht sooo viel sein was ausgegliechen wird ?( keine Ahnung wie -8.000,00 € sich auf seine monatliche Betriebsrente auswirken wird. Abwarten und Tee trinken... Ich werde berichten.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende noch
    Mocky