Finanzieller Ruin droht, Unterhaltspflichtiger Vater. Bitte um Hilfe

  • Hi liebes Forum,


    ich brauche dringend Hilfe bezüglich der Höhe des Unterhalts für 2 Kinder. Ich stehe kurz vor dem finanziellen und psychischen Zusammenbruch da ich die neuen Kosten nicht stemmen kann.


    Ich versuche es mal kurz und Verständlich zu halten:


    2 Kinder: 6 und 8 Jahre alt

    Ich: 31 Jahre alt

    Unterhaltstitel Unterschrieben


    Einnahmen:

    Verdienst aus nicht selbstständiger Arbeit Vollzeit 7:30-17:30 Uhr : 2050€ netto/mtl.

    Verdienst aus selbstständiger Arbeit (kleinunternehmer) von ca. März-September (sofern Aufträge vorhanden 18:00-21:00 Uhr): 300-600 € monatlich bzw. 4500-7200€ jährlich.

    seit letztem Jahr rückgängig Aufgrund allgemeiner Marktlage in Deutschland und einer Erkrankung.


    Ausgaben:

    Unterhalt 854 €/mtl.

    Kredit 360€/mtl. 20.000 € Restschuld inkl. Zinsen

    Wohnung 400€/mtl.

    Auto 30€/mtl. Verischerung

    Tanken 200€/mtl. (ich fahre viel durch die selbstständige Arbeit)

    Handy: 30€/mtl.

    sonst. Versicherungen: 30 €/mtl.

    Steuervorrauszahlungen Finanzamt: 117€/mtl.

    Unterhaltsnachzahlung: 20/mtl.


    Jetzt zum Problem:


    mir wurde 2023 das Unterhalt neu berechnet, vorherige Kosten 450€ mtl.

    neue Unterhaltskosten: 854 €/mtl.


    Ich habe den Kredit erhöht, da Steuernachzahlung von 8000€ für 4 Jahre: (teils, eigene Dummheit)

    Scheidungsjahr falscher Steuerklasse vor 4 Jahren

    Zinsen für Steuernachzahlung


    Jetzt zu meinem Problem:


    Die Gegenseite hat bei der Berechnung den Kredit nicht akzeptiert, mit der Begründung= ich hätte ja Sparen können.

    Vorher habe ich ein Gehalt von 1600€/mtl. netto gehabt.

    Mein Anwalt meinte ist nichts zu machen, einfach annehmen und fertig. Habe ich dann gemacht.


    Jetzt habe ich in diesem Jahr "nur" 450€ aus meiner selbstständigen Arbeit erwirtschaftet, da die Auftragslage und Zahlungsbereitschaft in Deutschland immer schlechter wird.

    Neue Anfragen kündigen sich nur sehr wenige an. (in der letzten 2 Jahren war es deutlich mehr)


    Ich weiß nicht mehr weiter. Ich und meine Freundin ziehen jetzt in die erste eigene Wohnung und ich habe nicht mal 300 € auf Tasche für Möbel.


    Ich habe noch offene Rechnungen:

    570 € meinem Unterhaltsanwalt

    280€ muss ich dem Gegenanwalt bezahlen weil er mich Erinnern musste, dass ich 1000€ Unterhalt nachzahlen muss.

    Die 1000€ Unterhaltsnachzahlung sind zustande gekommen, da es so lange gedauert hat mit der neuen Unterhaltsberechnung. Ich muss ab Antrag bis zur Annahme durch mich, alles Nachzahlen.


    Ich sehe meine Kinder alle 2 Wochen regulär. Mittlerweile sind die Kinder aber fast jedes Wochenende bei mir da Mutter feiern will, was erledigen muss etc. auch in der Woche immer öfter.

    Urlaub sehen meine Kinder auch nur mit mir (auf meine Kosten)

    Ausflüge zahle ich auch.

    Die Kinder wollten eine Playstation und einen Laptop, habe ich denen gekauft.


    Alle meine Freunde sagen mir ich soll alles angeben. Dass ich die Kinder immer bei mir habe und was ich alles ausgeben.. Ich denke, mache ich das, ist das alles vorbei. Und ich sehe meine Kinder gerne so oft.

    PS: in meiner Arbeitszeit passen meine Eltern auf die Kinder auf.


    Wie soll ich das noch alles schaffen? Immer wieder kommen neue Rechnungen auf mich zu. z.B. durch meine Selbstständigkeit: Material Vorkaufen, Anhänger Auto alles leidet darunter und muss auch Instandgehalten werden.


    Sparen? Wovon...


    Ich bin kurz davor alles hinzuschmeißen.. Auch das geht nicht, der Staat wird mich zwingen.. Ich war noch nie Arbeitslos nichts und immer fleißig. Klar habe ich früher auch Fehler begangen. Aber das ist eine andere Sache.


    Was soll ich jetzt machen? Mir kommen die Unterhaltszahlungen echt viel zu viel vor...


    Ich hoffe mir kann jmd. helfen...


    Danke

  • Ach noch etwas.


    Ich habe mittlerweile Schulden bei meiner jetzigen Freundin in Höhe von 8000 Euro in 6 Jahren angesammelt.


    Sie wünscht sich auf Dauer auch eine Familie.


    Ins Ausland abhauen oder Strick kann ich meinen Kindern nicht antun und würde mein Gewissen nicht mit machen. Ich weiß echt nicht mehr weiter.. es dauert nicht mehr lange und ich breche zusammen und lande in der Anstalt


    Ich habe die Scheidung nie richtig verdaut und konnte es nicht akzeptieren dass mein bester Freund sich einfach meine Familie schnappt.. mittlerweile sind die auch getrennt. Fazit: ich habe noch immer Bindungsängste mit meiner jetzigen Freundin. Auch wenn ich weiß dass sie die richtige ist.


    Vill kommt es euch wie frust raus lassen vor, aber ich stehe wirklich kurz davor alles hin zu schmeißen und hoffe irgendjemand kann mir einen Tipp geben wie ich weiter machen soll.. ich arbeite schon 8 Std. Am Tag und wenn Aufträge da sind bis zu 12 Std pro Tag.


    Zusätzlich habe ich jetzt Monate Versucht ein weiteres Buisness aufzubauen, bin aber mit der psychischen Zusatzbelastung gescheitert. 4 Std Schlaf haben nicht gereicht.. ich hatte bereits erste Vorbestellungen aber 4 Std. Schlaf am Tag haben mir 6 Wochen Krankschreibung eingebracht.


    Somit fällt die Lösung , mehr Geld verdienen weg

  • Unterhalt kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft neu verhandelt werden, wenn sich wesentliche Änderungen ergeben haben, z.B. durch geringere Einnahmen aus der Selbstständigkeit. Dazu musst du dich an den Gläubiger wenden. Reagiert dieser nicht oder ist nicht verhandlungsbereit, müsstest du bei bestehendem Titel eine gerichtliche Abänderung beantragen. Im Gericht besteht bei Unterhaltssachen Anwaltspflicht.


    Ggf. wäre eine Schuldnerberatung und Privatinsolvenz für dich eine Lösung.


    Ggf. hast du auch Anspruch auf aufstockendes Bürgergeld oder Wohngeld.


    Ich beurteile sowas nicht über unbekannte Menschen, aber wenn du schreibst, das dir der Unterhalt zu hoch ist, du dann aber eine teure Spielkonsole und einen Laptop in der Umgangszeit kaufst, für Kinder von denen das älteste höchstens die zweite Klasse besucht, dann widerspricht sich das erstmal objektiv. Du lebst nach Abzug des Unterhaltes am Existenzminimum und solltest anfangen, dich auch so zu verhalten. Das wird auch noch 10-15 Jahre so bleiben.


    Ein weiteres Kind mit der neuen Partnerin? Kannst du machen. Finanziell definitiv eine super Idee in deiner Lebenssituation.

  • Hi,


    klar TR, die Lösung der finanziellen Probleme war schon immer, zu den Altschulden noch gezielt neue aufzubauen. Da wundere ich mich wirklich, wieso du TR und ich bisher nicht auf diese geniale Idee gekommen sind, gelle?


    Dennis, dir fällt im Augenblick jahrelanges Missmanagement auf die Füße. Dein Verdienst ist nicht schlecht, davon hätte man angemessen Kindesunterhalt zahlen können und auch in bescheidenem Rahmen leben können. Wenn man aber den alten Lebensstil beibehält, dann geht das häufig schief. Bei Aufteilung einer funktionierenden wirtschaftlichen Einheit in zwei, das funktioniert nicht auf demselben Level automatisch weiter. Das muss man realisieren.


    Ich würde zunächst 2 Sachen empfehlen: einen Profi ausrechnen lassen, um welche Faktoren das Einkommen zu bereinigen ist, überprüfen lassen, ob zu viel Unterhalt gezahlt wird, gegebenenfalls eine Reduzierung angehen. Allerdings muss klar sein, dass die Kinder bzw. deren Unterhalt nicht dazu da ist, die Schulden der Eltern zu finanzieren. Außerdem würde ich dringend eine Schuldnerberatung aufsuchen. Wahrscheinlich ist die private Inso eine realistische Option.


    TK

  • Hi,


    danke für eure Antworten.


    Ich hatte bereits eine Aufstockung von Wohngeld und Bürgergeld geprüft. Steht mir nicht zu.

    Zum Thema: weitere Familie gründen. Ich mache mir Gedanken über meine Freundin, dass es nicht möglich ist, ist mir klar.

    Ich habe damals Fehler gemacht, mir hat nie jmd. beigebracht zu Wirtschaften. Das weiß ich.


    Die Frage ist jetzt wie es weiter geht, lässt der Staat einen wirklich so alleine damit? Ich bin und versuche stark zu bleiben, nach außen trage ich nichts. Aber ich merke schon dass meine Psyche und der Antrieb von Zeit zu Zeit einfach kaputt geht, es wird immer schlimmer.


    Eine Privatinsolvenz habe ich auch schon geprüft, damit werde ich meinen Kindern noch weniger bieten können und damit werde ich auch nicht wirklich einen Ausweg finden.


    Ich arbeite 8-12 Std. am Tag und kann mir rein gar nichts für mich selbst leisten... Wie machen das die anderen Väter.


    Die gebrauchte Playstation "3" und den gebrauchten Laptop habe ich meinen Kindern gekauft, weil ich will dass meine Kinder ein "normales" Leben führen sollen.

    Wenn ich jetzt wieder vor Gericht ziehe, muss ich auch wieder alles bezahlen. Ich habe momentan nichts.
    Gerichtskostenhilfe wird dann wieder 4? Jahre geprüft...
    Gibt es nicht einen Verein der Vätern bei den Sachen kostenlos hilft?

    Ich frage mich echt wie das andere Väter schaffen... Soll ich mein Leben wirklich an den Nagel hängen und mich damit Zufrieden geben am Existenzminimum zu leben? Für 12Std. Arbeiten am Tag?

  • Hallo,

    Verdienst aus selbstständiger Arbeit (kleinunternehmer) von ca. März-September (sofern Aufträge vorhanden 18:00-21:00 Uhr): 300-600 € monatlich bzw. 4500-7200€ jährlich.

    Bitte nicht Verdienst mit Umsatz verwechseln. Ausrechnen was dir von dem Umsatz unterm Strich wirklich bleibt?


    Welcher "Verdienst" wurde bei der Unterhaltsberechnung denn angenommen ?


    edy

    Eine freundliche Begrüßung bei jedem Beitrag, ist eine Werschätzung gegenüber den Antwortgebern
    z.B. "Hallo"
    Das ist ein Laienforum, die Antworten sind nicht rechtsverbindlich. edy (Admin)

  • Hi,


    der Staat lässt einen doch nicht alleine damit, wie du schreibst, wobei ich nicht weiß, was du mit "damit" meinst. Er bietet einen ganzen Strauß von Hilfsmöglichkeiten an, die man allerdings annehmen muss. Und da weigerst du dich bisher ja hartnäckig.


    Man hat dir nicht beigebracht, wie man wirtschaftet? Du, es gibt keine Zauberfee, die bei dir an die Tür klopft und dir das erklärt. Aber, es gibt eine Fülle von Angeboten, dieses zu erlernen. Mir fällen da zunächst als Träger solcher Angebote die Kammern ein (für Selbstständige), die Volkshochschulen, Verbraucherberatungsstellen, spezielle Schuldnerberatungsstellen. Je nach Kommune gibt es da noch mehr. Und der Staat hilft auch noch weiter. Einmal durch Gesetzgebung, dann aber auch noch durch ergänzende Ausführungsverordnungen. Eben durch die Insolvenzregelungen, durch das Familienrecht, insbesondere durch die Einkommensbereinigungsregelungen. Der Staat übernimmt im Rahmen der Beratungshilfe, Verfahrenskostenhilfe auch die Kosten für fachkundige Unterstützung. Allerdings - und das scheint dich ja auch zu stören, was ist denn so entsetzlich dran, wenn du deine finanziellen Verhältnisse darlegen musst?


    Du beschwerst dich einerseits, dass du zu viel für die Kinder zahlen musst, andererseits lehnst du die Inso ab, weil die Kinder dann von dir weniger Geld bekämen. Ich kann dir nur dringend raten, deine eigene Haltung kritisch zu überdenken, den m.E. sinnvollsten Lösungsweg hab ich weiter oben aufgezeigt, wie soll es denn sonst weiter gehen? Es gibt eine Fülle von Vereinen, die gratis beraten. Allerdings in der Regel nur zahlende Mitglieder. Und die Qualität ist leider häufig erschreckend. Aber auch da muss man mitarbeiten und auch die verfügen nicht über Zauberfeen.


    TK