Unterhalt zahlen für Alkoholiker

  • Hallo, ich habe eine Frage, vielleicht kennt sich jemand aus. Meine Mutter ist seit 15 jahren mit einem alkoholiker verheiratet. Er hat schon zwei jobs dadurch verloren. Dann hat er eine neue Anstellung bekommen und sich eine wohnung genommen. Daraufhin hat der notar Entwürfe erstelkt, dass das trennungsjahr bereits seit mai läuft, das haus komplett auf sie uberschrieben wird und er ausgezahlt wird. Zum Unterschriftstermin beim Notar ist er nicht erschienen und es ist fraglich ob das noch passiert. Mittletweile ist er auch in seinem neuen Betrieb gekündigt worden. Nun meine Frage: gibt es irgendwelche Möglichkeiten eine art blitzscheidung zu erwirken, damit meine mutter am ende nicht doch noch unterhaltspflichtig für ihren ehemann wird? Nebenbei bemerkt hat er eine neue Freundin, was ja wohl als Ehebruch gewertet werden dürfte. Wie sind dir gesetzlichen Vorschriften, was kann man tun, wenn der eheppartner grob fahrlässig das Vermögen gefährdet?danke für schnelle Antworten.

  • Hi,


    Verschuldensprinzip, das gibt es schon seit 1976 nicht mehr. Seitdem gibt es das Zerrüttungsprinzip. Und ganz ehrlich, warum sollte der Mann auf seinen Anteil am Haus, was es ja wohl gibt, verzichten? Vielleicht sollte die Mutter mal einen Fachanwalt für Familienrecht aufsuchen?


    Herzlichst


    TK

  • Was besagt denn dieses Zerrüttungsprinzip? Das Haus ist noch nicht abbezahlt und deshalb ist er bereit, es abzugeben, gegen auszahlung versteht sich. Ich stellte die Frage hier,,um rinen Aufhänger zu haben, meine Mutter zu besagten Anwalt schicken zu können. Sie will erst den Notartermin abwarten, und aus irgendeinem Grund nicht schon sofort die Scheidung einreichen

  • Hi,


    die Scheidung sofort einreichen, das kann sie. Nur, sie würde keinen Erfolg haben. Aller- allerfrühestens kann sie die Scheidung Januar/Ferbruar einreichen, einfach, weil vor Ablauf des Trennungsjahres (im Mai) nicht geschieden wird.


    Bitte treib die Mutter nicht in ein kostenintensives aussichtsloses Verfahren.


    Herzlichst


    TK

  • es gibt KEINE Möglichkeit, sich vorher scheiden zu lassen? Ich meine, es muss doch rgendwie gesetzlich geregelt sein, dass sie wenigstens keinen Unterhalt für einen Mann zahlt, der Wissentlich Notartermine versäuft und bereits aus drei Betrieben rausgeflogen ist. Da kann sie doch nichts für, wenn er jetzt Hartz IV beantragen muss, oder im Zweifel das Haus verkaufen muss.
    Das glaube ich nicht, da muss es doch irgendwas geben....

  • Hallo DieFee,


    Wie hoch ist denn das monatliche Einkommen der Mutter?


    Das Haus gehört zur Hälfte dem Vater?


    lg
    edy

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    z.B. "Hallo"
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  • Hallo,


    Juristerei und Rechtsstaatlichkeit hat nichts mit "irgendwie" und "irgendwas" zu tun. Fakt ist, dass wir das Trennungsjahr zwingend vorgeschrieben haben. Zeitiger geht es nur in ganz extremen Ausnahmefällen. Alkoholkrankheit ist keine dieser Ausnahmen. Und nur, weil er nicht so will wie die Mutter, das ist auch kein Grund. Das ist sein gutes Recht. Die Mutter muss schon die paar Monate noch abwarten. Allerdings scheint die Mutter das ja wesentlich gelassener zu sehen als die Tochter. Das sollte die Tochter respektieren, und zwar unabhängig von der Rechtslage.


    Unterhalt für die Zeit der Trennung muss sie zahlen, wenn er geltend gemacht wird UND sie genug Einkommen hat. Ob noch für eine gewisse Zeit nach der Scheidung, das können wir hier nicht abschätzen. Kann aber unter zwei Gesichtspunkten passieren. Er ist lange verheiratet gewesen und er ist krank.


    Im übrigen stellt sich natürlich auch die Frage, wie viel die Mutter verdient. Ob da überhaupt was für ihn übrig bleibt.


    Nur, dreimal "hinweg von mir", und schwupps, die Ehe ist geschieden, das mag es im Morgenland geben. Und dort übrigens auch nur, wenn die finanzielle Absicherung des sozial Schwächeren sichergestellt ist.


    Herzlichst


    TK

  • Erstens: meine Mutter sieht das ganz und gar nicht gelassen, sie ist nur leider unfähig, dinge anzugehen, denn sonst wären sie schon seit zehn jahren geschieden.
    Zweitens: ihr mann will es ja genauso, nur ist er unfähig, auch nur an einem wichtigen tag nüchtern zu bleiben.
    drittens: er hat eine therapie angefangen, aus der er jetzt wahrscheinlich fliegt und wovon die krankenkasse wohl kaum die kosten übernehmen wird.
    Viertens: ich mache mir verständlicherweise sorgen, nicht zuletzt, weil es ja auch um mein erbe geht, was dabei drauf zu gehen scheint. Meine mutter verdient etwa 1800 netto, wovon insgesamt ca 600 euro für die abzahlung und die nebenkosten anfallen.
    fünftens: da alkoholismus eine anerkannte krankheit ist, dürfte die ehefrau wohl auch noch lange nach der scheidung unterhaltspflichtig sein.
    Ist denn Ehebruch kein wichtiger Grund, das Trennungsjahr zu verkürzen?

  • Hallo DieFee,


    selbst bei einer Scheidung müsste die Mutter den Kredit weiter bedienen, und


    dem Vater evtl. den halben Wert des Hauses auszahlen?


    Könnte sie dies?


    lg
    edy

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  • Hi,


    nein, Ehebruch ist kein wichtiger Grund, das Trennungsjahr zu verkürzen. Warum auch? Das mit dem Ehebruch, das war bis 1976 ein Grund für eine Scheidung. Das ist ja aber schon ein paar Jährchen her. Und die Unfähigkeit von Mutter und Stiefvater, die haben die beiden zu vertreten und sonst niemand. Im übrigen, es ist aussliesslich deren Angelegenheit, was sie mit ihrem Geld machen. Da haben die Erben (dem Himmel sei Dank) keinerlei Einfluss drauf. Es geht dich also einfach nichts an.


    Vielleicht sind die beiden ja gar nicht so unfähig, sondern können gut mit dem Ist-Zustand leben? Auch das ist zu akzeptieren, wenn auch für Aussenstehende schwer nachvollziehbar. Und, was die Mutter dir erzählt, das muss gar nicht ihrer inneren Befindlichkeit entsprechen. Sie kommt ja offensichtlich so gut damit zurecht, dass sie damit seit vielen Jahren lebt (leben will). Kinder sollten so etwas akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.


    Herzlichst


    TK

  • es gibt KEINE Möglichkeit, sich vorher scheiden zu lassen? Ich meine, es muss doch rgendwie gesetzlich geregelt sein, dass sie wenigstens keinen Unterhalt für einen Mann zahlt, der Wissentlich Notartermine versäuft und bereits aus drei Betrieben rausgeflogen ist. Da kann sie doch nichts für, wenn er jetzt Hartz IV beantragen muss, oder im Zweifel das Haus verkaufen muss.
    Das glaube ich nicht, da muss es doch irgendwas geben....


    Also ich würde Dir mal meinen Anwalt für Scheidungsrecht empfehlen. Ich habe mich dort sehr gut beraten gefühlt und bin auch sauber durch meine Scheidung gekommen. Ich würde sogar sagen meine Exfrau und ich haben beide das beste daraus gezogen. Wir waren sehr zerstritten und Wolfgang Uhlig aus der Reister Uhlig Mende Kanzlei war absolut grandios. Er hat als Mediator auch noch unseren Streit geschlichtet und uns die Augen geöffnet, dass man nicht im Streit auseinander gehen sollte, sondern jeder das bekommt was ihm zusteht.